Skateholm nach Kopenhagen

Die Sonne schien an diesem kühlen Morgen. Es war ein Sonntag. Der Wochentag ist uns auf der Reise oft nicht bewusst. Wir stellten fest, dass wir nichts zum Frühstücken hatten. Hm… Wir schauten, ob sonntags die Supermärkte in Schweden geöffnet haben. Nicht alle, aber der nächste Geöffnete lag ca. 25km weg. Während wir packten, wurde es viel wärmer und wir versuchten noch, die feuchten Sachen, die wir über die Räder hingen, in der Sonne zu trocknen.

Das Packen ging recht schnell. Aber eine gute halbe Stunde dauert es schon, wenn denn alle aufstehen und anpacken. Aber einer kommt immer nicht so schnell aus dem Schlafsack. 

Unsere Sachen waren schnell trocken und wir konnten losfahren. Wir wollten bis Malmö (ca. 54km) fahren und in Trelleborg (25km) einkaufen und frühstücken. Die Fahrt bis Trelleborg war unspektakulär. Das war auch gut so, denn meine Beine waren von den Steigungen an den Vortagen ganz schön müde. Einer weiteren Etappe mit Bergwerten wäre ich an diesem Tag stark unterlegen gewesen. Aber ich hatte das Gefühl, dass der Rest der Bande ebenso schlapp war.

Nach ca. 75min waren wir in Trelleborg und kauften für ein Sonntagsfrühstück ein. Auf einem Platz neben dem Supermarkt fanden wir gute Sitzgelegenheiten zum Frühstücken. Wir ließen uns viel Zeit, denn wir hatten ja schon fast die Hälfte der Stecke zurückgelegt.

Danach fuhren wir weiter. Und während der Fahrt diskutierten wir, ob wir nicht doch lieber nach Kopenhagen fahren wollten. Das war schnell klar. Kopenhagen war das Ziel für heute, nicht Malmö. In einer kurzen Pause recherchierte ich, wie wir dahin kamen.

Wir mussten über die Öresundquerung fahren. Mit dem Rad ist das verboten. Es blieb nur noch die Bahn, und diese machte dort die große Ausnahme, laut Internet.

Ich fand einen Bahnhof an der Strecke, den wir ansteuerten. 

Der Bahnhof lag in einem Gebiet mit großen Märkten und Industrie. Der Bahnhof war irgendwie modern, aber trotzdem verlassen. Wir schauten uns um. Welches Gleis, wo gab es Tickets? Alles etwas schwierig. Also fragte ich Passantinnen. Die beiden Mädels konnten uns auch nicht wirklich helfen, denn der Zug nach Kopenhagen hielt nicht an dieser Station. Ich hatte aber in der Karte gesehen, dass die Gleise zur Öresundquerung  führten. Aber halten würde er an dieser Station nicht. Aber sie meinten, wir sollten zum Zentralbahnhof. Der war ca. 5km weg. Wir bedankten uns und fuhren los. Quer durch die Stadt auf ganz tollen Fahrradstraßen durch Wohngebiete, und Autostraßen kreuzten nicht einmal unseren Weg. Bis wir dann schließlich das Zentrum erreichten. Der Bahnhof war schnell gefunden. Ich schaute mich um, kaufte Tickets und wir gingen zu den den Gleisen. Die Station war sehr voll. In den ersten Zug durften wir nicht mehr einsteigen, der war voll. Störte uns nicht. Wir nahmen 20min später den nächsten. Auch proppevoll. Alle rückten zusammen. Es passte irgendwie.

Wir fuhren also nach Kopenhagen über die Öresundquerung. Spektakuläre Brücke. Aber die Fahrt war nur sehr kurz. Nach ca. 20-30min hatten wir Dänemark erreicht und standen am großen Bahnhof in Kopenhagen. Wir suchten nach einem Hostel. Die Preise hier sind gigantisch. Aber in Kopenhagen waren wir noch nie und wir beschlossen, einen Pausentag hier zu verbringen. Wir fanden ein sehr cooles Hostel, was teilweise auch an ein alternatives Hotel erinnerte. Mitten in der Innenstadt, ein Komplex aus mehreren aneinandergereihten Häusern, im Inneren miteinander verbunden.

Es gab da alles: eine riesige Gemeinschaftsküche und mehrere Chillecken, eine Bar, draußen ein paar Fitnessmöglichkeiten (Ian und ich planten, diese auszuprobieren) etc.. Toll! Überall Menschen aus aller Herren Länder.

Die Zimmer gab es auch in allen Variationen mit und ohne Bad und verschiedener Anzahl der Betten. Wir nahmen ein Dreibettzimmer mit Bad. War teurer, aber für uns mal Luxus.

Wir entluden unsere Räder und hievten unser Gepäck nach oben. Zum Glück gab es einen Fahrstuhl. 12 Fahrradtaschen, 3 Schlafsäcke und 2 Zelte, Helme, Satteltaschen etc., was man so brauchte.

Also wir unser Zimmer bezogen, quälte uns der Hunger. Einer wäre fast gestorben. Ehrlich 😉.

Wir gingen also los und fanden eine Pizzeria. Die hatten eher exotische Pizzas. Aber Ian und Opa sagten beide, es wäre eine der besten Pizzas, die sie je gegessen haben. Das konnte ich auch bestätigen. Sehr, sehr lecker! Da die Kellnerin meine Pizza anscheinend vergessen hatte, konnte ich das erst später kosten. Außerdem bekamen wir auf Grund des Fehlers der Kellnerin die drei Pizzas für den Preis von zweien. Geil. Nun war die Rechnung in der Höhe eine deutschen Restaurantrechnung.

Wir genossen noch ein Bier in der Hostelbar und schauten uns die Familien und Backpackers an, die so kamen und gingen. Ist schon ein viel lockereres Klientel als in so typischen spießigen Hotels. Es sind eben auch Leute dabei, die für 20€ die Nacht (im Mehrbettzimmer schlafend), also mit kleinen Budget, reisen. Und das sind nicht alles nur junge Studenten. Und morgen machen wir Kopenhagen unsicher…