Es war ein sehr kalter Morgen. Die Hütte, in der wir schliefen, war ein seltener Luxus, den wir genossen. Wir schliefen auch sehr lange. Gegen 7:45 machte ich die Augen auf. Über 9 Stunden Schlaf. Das lag an den Betten. Das war zwar alles nicht das Tollste, aber immerhin ein Bett.
Wir frühstücken das Übliche, außer Ian, der aß noch die Reste vom Vorabend. Dann fingen wir an zu packen und beladen.
Nach einer Weile war die Hütte geräumt und wir planten die Route. Wir schauten, dass wir diesmal mehrere Zeltplätze, die nah beieinander lagen, fanden. In ca. 57km lagen drei Plätze in unmittelbarer Nähe. Da sollte diesmal was dabei sein. Wir schwangen uns auf die Drahtesel und fuhren los. Erstmal warm werden. Wir spürten während der ersten Kilometer noch den anstrengenden Vortag. Aber das löste sich so nach den ersten 20-30 min. Der Tag war echt kalt. Das erste Mal sind wir alle in langen Klamotten gefahren. Der Wind wehte uns entgegen und Sprühregen setzte hier und da mal ein. Aber diesmal war der Wind nicht ganz so stark wie am Vortag. Es war auch etwas flacher. Nach ca. 30-35km machten wir einen Schlenker durch Ystad. Im Kern auch eine Altstadt. Ganz nett.
Wir fuhren die Etappe ohne große Belastung zu Ende. Man merkte schon einen Trainingseffekt. Das lief trotz Gegenwind wie am Schnürchen. Immer direkt an der Küste oder neben dem Strand längs. Als wir auf dem ersten Campingplatz eincheckten, sah der Platz sehr voll aus. Aber Zelte waren keine dort, obwohl der Platz richtig gut und günstig war. Als wir aufbauten, fingen wir an zu frieren. Wir gingen gleich duschen und zogen was Trockenes an. Aber so richtig warm wurde uns nicht.
Die nette Dame an der Rezeption empfahl uns ein Restaurant 500m weiter. Das fanden wir eine gute Idee. Wir aßen zu schwedischen Preisen ausgiebig und hielten uns recht lange dort auf.
Wir kehrten zum Campingplatz zurück und entdeckten eine große Gemeinschaftsküche mit großem Speiseraum. Schön warm und trocken. Die Leute waren eifrig am Kochen. Spannend zuzuschauen. Aber begabte Köche waren nicht dabei, wo man sich was hätte abschauen können.
Der Sprühregen ließ nach und wir suchten unsere Zelte auf, kuschelten uns in die Daunenschlafsäcke und lasen noch. Mein Sohn schaute noch irgendwelche Serien, statt mal was zu lesen. Was hab ich da bloß großgezogen! Aber nicht mehr meine Baustelle.
So verbrachten wir den Rest des Abends…