Ustka nach Irgendwo

Ja, dieser Tag war eine Odyssee in einem Nationalpark. Deswegen gibt es auch kaum Bilder. Dazu später mehr.

Der Tag begann mit Sonnenschein. Das übliche Frühstück machten wir sehr ausführlich. Danach die Packarie wie immer. Obwohl ich mittlerweile damit kein Thema mehr habe.

Ian wollte nicht packen, der legte sich nochmal ins Zelt.

Aber ich war schon fast durch. Als ich meinte, dass ich mit ihm noch kurz eine PushUp-Challenge mache, war er gleich am Start. Er putzte mich mal eben weg. Opa hat auch noch ein paar zum Besten gegeben. 

Männerquatsch, aber

ich glaube, das brauchen die jungen sportlichen Leute.

Danach ging ging das Packen zügiger.

Wir fuhren gegen 11:15 los. Die Route hatte diesmal zwei Optionen. Einmal 65km, oder wenn wir nach 65km noch Kraft und Lust haben, 85km.

Wir starteten. Nach 30min wurde der Weg immer schlechter und einsamer. Plötzlich kam uns ein sehr junger, dynamischer Mann entgegen. Er stoppte uns erst auf Polnisch und dann mit einem sehr akzeptablen Englisch. Er meinte, dass der Weg bald ende. Wir müssten umkehren. Er zeigte es uns in seiner App-Karte. Wir beschlossen, ihm zu folgen. Aber auch der Weg war eine Katastrophe. Wir suchten einen anderen Weg an einer Hauptverkehrsstraße. Der junge Mann fuhr unbeirrt weiter. Der andere Weg war erst gut. 

Nach ca 60min ging es in einen Nationalpark. Für die Durchfahrt mussten wir 5 Euro zahlen. Das war neu.

Ok. Der Weg durch den Park war anfangs  gut. Der Park war sehr groß. Als wir ca. 1h in dem Park unterwegs waren, kam eine Gabelung. Alle Wege waren nach unserer Radroute gekennzeichnet. Wir rätselten. Wir entschieden uns für einen Weg , der passabel aussah. Der Weg schlängelte sich dahin und wurde immer schlechter. Nach 30min war kein Durchkommen mehr mit unseren Rädern. Ein Mountain-Bike wäre dort angebracht gewesen.

Wir kehrten um und entschieden uns für den anderen Abzweiger.

Auch der war irgendwann miserabel. Wir dreht auch auf diesem Weg um. Das hat schon mal 1,5h Zeit gekostet.

Ok, wir fanden eine neue Strecke auf einer einsamen Autostraße. Es rollte mal wieder. 

Ian bekam Hunger. Wir suchten in der einsamen Gegend eine Möglichkeit, was zu essen.

Wir fuhren und fuhren. Nichts.

Endlich kamen wir an ein paar Häusern vorbei, und zufällig war dort auch ein sehr nobles Restaurant. Ich sagte noch, dass es evt. teuer sein könnte. Aber Opa und Ian hatten anscheinend großen Hunger.

Wir bekamen eine deutsche Speisekarte.

Als wir die Preise sahen, war klar, dass das etwas nobler sein musste. Es waren deutsche Preise.

Also entschieden wir uns dann für keine Menüs, sondern Suppe und polnische Teigtaschen, die sehr gut waren. Die Stimmung hob sich etwas. Nach der Kräftigung verfolgten wir eine neue Route. Wir kamen an einem Museumsdorf mit alten Bauernhäusern und Vieh vorbei. Leider endete die Straße. Schon wieder! Das Navi zeigte uns ein Feldweg an, ca. 100m entfernt. Den nahmen wir. Keine 200m weiter wieder ein katastrophaler Weg.

Ok, das war’s! Wir einigten uns, dass wir aus dem Nationalpark rausfahren. Nur leider war dieser megagroß, und wir waren mittendrin. Wir fuhren 10km im Riesenbogen zum nächsten Dorf. Wir hielten beim Supermarkt und überlegten, ob wir den Bus zum Zielort nehmen können. Wir fragen Passanten (Englisch, Deutsch, Hände, Füße).

Kein Bus zum Ziel. Höchsten zurück, da wo wir herkamen. 

Nein, das war keine Option für uns.

Da wir schon 60km in den Beinen hatten und wir davon 30km extreme Wege gefahren waren, entschieden wir, den nächsten Campingplatz aufzusuchen. Man sagte uns, dass wir 5km zurück in den Park mußten. Aber es war 18:00, und wir waren echt fertig. Wir nutzten noch die Gelegenheit und kauften Lebensmittel ein, und fuhren dann wieder ein Stück in den Nationalpark. Der Campingplatz war gleich gefunden. Dieser war sehr neu und modern. 

Ich kochte Spaghetti Arrabiata,  nur ohne Speck. Allen hat es geschmeckt.

Etwas frustriert und erschöpft gingen wir ins Bett…