Boom! Ein lauter Knall weckte uns um ca. 6:00 morgens. 10min später waren Polizeisirenen zu hören. Was war passiert? Ich quälte mich 5min später aus dem Schlafsack, weil ich sowieso das WC aufsuchen musste (schon scheiße, wenn man alt wird). Also ich los und danach meine Neugierde stillen.
Es sah nach einem Verkehrsunfall in ca. 100m Entfernung aus. Mit ca. zwei Autos, einem Transporter und einem Hänger, was ich so aus dem Haufen Schrott erkennen konnte.
Ich machte mich wieder auf in den Schlafsack und schlummerte noch eine Stunde. Danach standen wir auf. Ian braucht immer ein paar Erinnerungen zum Aufstehen. Da am Tag zuvor Sonntag war, hatten wir nix zum Frühstück. Auf dem Campingplatz gab es einen Kiosk mit ein paar Lebensmitteln, die für ein Frühstück reichten.
Wir packen. Die Arie strukturiert sich langsam. Diesmal planten wir 80km bis Ustka. Wir waren guter Stimmung und strampelten los. Die erste Hälfte der Tour war unspektakulär. Der Weg war sehr gut. Die meiste Zeit direkt am Strand längs. Wunderschön.
Aber wir machten etwas Tempo, da wir ein ganzes Stück.
Bei Kilometer 45 machten wir eine lange Pause. Sohnemann musste sich erstmal einen Döner genehmigen, und Opa kaufte sich gleich einen mit. Ich war mit Pommes und ein paar Erdnüssen zufrieden. Da der Döner ziemlich groß war, bekam Ian noch den großen Rest vom Opa. Auch der war sogleich vertilgt.
Nach der ausgiebigen Pause fuhren wir weiter. Es lief gut, und wir drückten noch auf’s Tempo.
Wir erreichten Ustka gegen 16:30. Wir entdeckten einen deutschen Supermarkt, in dem wir uns mit Lebensmittel eindeckten. Das Wichtigste sind bei uns die Haferflocken und Bananen für unser Standardfrühstück.
Als wir weiterfahren wollten, hatte Opa die erste Panne. Der Hinterreifen hatte keine Luft mehr. Aber das hatten wir sehr schnell im Griff. Die selbstklebenden Flicken sind sehr praktisch.
Wir suchten in Ustka einen Campingplatz. Wir hatten mehrere bei Google Maps entdeckt. Einige der sog. Campingplätze entpuppten sich als Gartenlaubensiedlung oder Minihäuschensiedlung. Heute würde man wohl eher Tiny Houses sagen.
Aber die Polen machen anscheinend gern Urlaub in solchen Häuschen. Aber bei diesen Siedlungen kann man in den meisten Fällen nicht zelten.
Den Ersten haben wir trotz Google nicht gefunden.
Der Zweite war nur 1km weiter weg. Ein sehr lauschiger Platz.
Die Anlage war schon etwas in die Jahre gekommen, aber sehr gepflegt. Die ältere Dame an der Rezeption war auch noch gar nicht im digitalen Zeitalter angekommen. Aber das hatte auch seinen Charme.
Abends ging ein älterer Herr mit Stock als Nachtwächter rum und machte alle Laternen des Platzes einzeln an. Denn die Laternen hatten alle einen Lichtschalter; schien eine Eigenkonstruktion zu sein.
Ich kochte noch Bohnen mit Reis, was wir dann gemeinsam beim Bier aßen. Der Tag ging nun zuende …