Mrzezyno nach Lazy

Der Start in den Tag begann mit gutem Wetter, das hob die Laune. Der morgendliche Ablauf wird langsam zur Routine. Aber diesmal kochte ich den Haferbrei mit Soja-Vanillemilch, da es in dem Supermarkt keine Hafermilch gab. Es schmeckte allen erstaunlich gut. War Ians Idee, das Vanillezeug zu kaufen.

Er aß auch am längsten und am meisten. Wir bauten bereits ab und er stopfte immer noch. Bis Opa ihn zur Eile drängte, denn Opa wollte abwaschen.

Heute war es ein Stückchen besser mit dem Abbauen. 

Aber wenn alles immer akkurat sein soll, ist es für den einen oder anderen schwierig umzusetzen beim Zelten. Aber es wird schon.

Danach plante ich wie immer die Route. Diesmal nur 68km, denn der nächste akzeptable Ort danach liegt 93km entfernt, und das ist momentan nicht drin. 

Der Radweg (Ostseeradweg) war phänomenal brillant, teilweise mit Flüsterasphalt. Wir glitten so dahin.

Aber es war Sonntag, und die Polen waren gefühlt alle an der Ostsee, um zu radeln, wandern oder spazieren. Wenn wir in ein Dorf oder Städtchen kamen, tobte das Leben auf dem Ostseeradweg, denn der führte an der/den Promenade/n längs. Es war also Slalom angesagt. Klingeln, bremsen, anfahren, und das über viele Kilometer.

Aber okay. Trotzdem hätte ich den Polen diesen Tag nicht frei gegeben (Zwilersmiley).

Hier pausierten wir
Hier pausierten wir

Einmal mussten wir an einer Kirche vorbei. Da standen die Leute auf dem Vorplatz bis auf die Straße, um am Gottesdienst teilzunehmen. Ist halt eher ein religiöses katholisches Land.

Nach ca. 40km schrie jemand nach Essen, nur weil links und rechts des Weges Fressbuden waren. Viele davon grillten, was Ian triggerte.

Also stoppten wir an einem Mini-Supermarkt. Wir stillten unseren Hunger mit ungesunden  pappigen Brötchen und billigem Käse. 

Nach ca. 20min fuhren wir weiter. Ich hatte plötzlich einen Totpunkt nach der Pause und kam bis zum Schluss der Etappe nicht mehr in den Tritt. Ich ließ es mir nicht anmerken und fuhr brav mit.

Der Weg war immer noch 1A mit Auszeichnung. Es waren noch 20km bis zum Etappenziel. Ich kämpfte mich durch. Es waren aber nicht die Beine, sondern der Kopf. Ich redete mir ein, wenn die Beine noch können, geht es auch weiter. Oder anders gesagt, einfach mal den Kopf zumachen und weiter (trotzdem nicht so leicht).

Es war recht still in unserem Grüppchen die letzten 20km, aber doch zügig kamen wir voran. Wir erreichten den Campingplatz gegen 16:15. Wie letztes Mal auch war der Platz gut und günstig. Wir bauten auf und auch das fiel mir heute nicht so leicht. Aber wie war das mit dem Team: Toll ! Ein anderer macht’s. Geschafft!

Wir stellten bereits unterwegs fest, dass ja Sonntag war und die Supermärkte geschlossen hatten. Und einer rief bereits wieder nach Essen.

Der Campingplatz lag auch im Nirgendwo. Also mussten wir den Imbiss auf dem Platz aufsuchen.

Die Auswahl war klein, aber doch gar nicht so schlecht.

Mein Vater und ich nahmen das Nudelgericht und Ian das Tagesmenü vom Fisch mit Salzkartoffeln. Wir wurden von einem extrem guten Essen überrascht. Es war sehr lecker.

Nach dem Essen bat mich Ian um einen zweiten Gang. Er bestellte sich das Nudelgericht, welches er auch weginhalierte. Zum Glück ist das Essen nicht so teuer in Polen. Dann schnackten wir noch eine Weile, bis der Laden schloss, und wir gingen in die Zelte, außer Ian, der noch rumstromerte. So neigte sich der Tag dem Ende…