Misdroy nach Mrzezyno

Der Tag am Strand startete mit gutem Wetter. 

Die Nacht war sehr windig. Aber das hat unseren Schlaf nicht wirklich gestört. Ich gewöhne mich so langsam an das Schlafen im Zelt. 

Da es auf dem Platz keine Sitzgelegenheiten gab, breiteten wir für das Frühstück unsere Picknickdecke aus. Frühstücken am Boden, das war ungewohnt. 

Ich kochte wieder Haferbrei, da ich es von zu Hause auch so gewöhnt bin. Irgendwas musste etwas beständig sein. Und er gelang mir diesmal perfekt.

Mein Vater hatte parallel bereits begonnen, seine Sachen zu packen.

Wir frühstückten gemeinsam. Danach fingen wir an abzuwaschen und zu packen. Diesmal, so mein Eindruck, ging es routinierter. Danach plante ich wie immer die Strecke. Wir kamen auf 70km nach Mrzezyno.  Das war für die Unvorhersehbarkeiten, die uns eventuell über den Weg laufen würden, sehr sportlich. 

Unsere Kondition hatte sich, denke ich, in den letzten Tagen verbessert. Es sollte also machbar sein.

Es ging gut los. Wieder Hügel rauf und runter, aber auf der glatten Straße, denn einen Fahrradweg gab es hier nicht. 

Auch wenn dort Autos fuhren, konnten wir dort Strecke machen. Wir durchquerten Dörfer und kamen auch mal durch volle Promenaden, denn auch die Polen machen gern am Meer Urlaub. 

Wir fanden den Ostseeküstenradweg wieder, der einer Autobahn für Räder glich. Das war der beste Radweg, den wir bisher gefahren waren.

An einigen Stellen noch nicht ganz fertig, aber ein ganz toller Weg. 

Da fuhren wir ca. 20km drauf. Wir waren gut in der Zeit. Problemlos traten wir in die Pedale. Nach 38km hielten wir an einem Supermarkt und pausierten.

Wir kauften das erste Mal in einem polnischen Supermarkt ein, aber die Produkte waren dieselben. So konnten wir mit Google Übersetzer die Sachen finden, die wir brauchten.

Auf dem Bild oben das Schild des Europäschen Radreiseweges
Auf dem Bild oben das Schild des Europäschen Radreiseweges
Unser erster Besuch beim polnischen Supermarkt
Unser erster Besuch beim polnischen Supermarkt

Nach ca. 20min ging es weiter. Der tolle Radweg endete und ging über in eine sehr gut zu befahrene Schotterpiste. Auf der fuhren wir über 20km durch den Wald nicht weit vom Strand. So langsam kam die Erschöpfung, und wir begannen, die letzten Kilometer zu zählen. Wir rasteten noch einmal kurz und hatten noch 10km auf dem Navi. 

Schotterpiste, aber doch gut zu fahren
Schotterpiste, aber doch gut zu fahren
Und wir…
Und wir…

Noch ca. 20min Fahrt, wenn der Weg so bleiben wird. Wir kamen wieder auf eine Straße, und bald darauf erreichten wir den Zielort Mrzezyno. Wir fanden einen Campingplatz, da standen keine Zelte, aber zu kleine Holzhütten. Ich fragte einen Mann mittleren Alters, der da was koordinierte, ob er Englisch oder Deutsch spreche. Er konnte etwas Deutsch. Ich fragte ihn, wo die Rezeption ist. Er führte mich durch das Dörfchen zum Chef. Auf dem Weg erzählte mir der Mann, dass er in Deutschland arbeitet im Straßenbau für Autobahnen. Er schien sehr stolz darauf zu sein.

Der Platzchef ließ uns leider nicht zelten, er bot uns eine Holzhütte an. Die war nicht so klasse und zu teuer dafür. Ich traf noch mal den hilfsbereiten Mann. Ich sagte, dass wir lieber zelten würden. Er rief seine Kumpels dazu, und irgendwie bekam ich aus der Diskussion mit, wo es einen Campingplatz für uns gab. Ich bedankte mich.

Wir fanden den Platz nach 5min. Der war gut und günstig.

Wir begannen gleich aufzubauen und waren recht fix. Wir machten uns fertig und gingen was essen. Pizza gab es, die recht lecker war. Ian brauchte da noch mal Nachschub und aß noch eine Zweite (aber eine kleine).


Wir sind nun ein paar Tage unterwegs und die Motivation ist unterschiedlich hoch. Manchmal ist es anstrengend.

Aber man muss sagen, es ist kein entspannter Urlaub, auch wenn wir die Strecke angepasst haben. Es ist auch sehr zehrend. Mal sehen, wie wir durchhalten und wie es weitergeht…