Gestern nach einem ausgiebigen Packen/Bepacken sind wir um ca. 9:45 gestartet. Die Verabschiedung war mit ein paar Fotos und Tränen verbunden. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass es nun so richtig losgeht, eher ein Gefühl einer langen Radtour.
Der Start war recht holperig. Die Radwege im Kreis Pinneberg sind eine Katastrophe. Die Räder waren schwer beladen, aber das war für jeden unproblematisch. Gegen 10:15 klingelte in Ellerbek mein Handy. Melanie war dran. Wir haben ein Kissen vergessen und die geschmierten Brote. Die Brote waren nicht wichtig und Kissen haben wir genügend eingepackt, dachten wir. Abends beim Zelten fehlte natürlich ein Kissen.
Wir fuhren recht zügig und versuchten, uns bei ca. 20 km/h einzupendeln. Aber die Radwege machten es uns nicht leicht, so wichen wir teilweise auf die Straße aus zum Ärger einiger Autofahrer. Gegen 11:15 erreichten wir die Kreisgrenze Storman. Es rollte gut.
Wir passierten Kayhude und Reinfeld. Kurz vor Lübeck war eine erste Pause nötig. Kohlenhydrate nachschieben und ordentlich Wasser trinken. Nach ca. 20 min ging die Fahrt weiter. Ich fühlte mich noch prächtig, der ein oder andere merkte schon die Strecke. Um 14:30 erreichten wir Lübeck. Wir durchquerten die Stadt etwas gemächlicher. In Schlutup aßen wir ca. 30 Minuten zu Mittag.
Und weiter ging es. Wir überquerten die alte Landesgrenze und fuhren stramm weiter. Noch 40 Kilometer lagen vor uns. Nun ging es nicht mehr so locker flockig. Die hügelige Landschaft war etwas anspruchsvoller. Und wir fuhren durch die schöne Landschaft Mecklenburg Vorpommerns. Und die Beine fingen an zu brennen bei jedem Anstieg.
Nun ließ die Konzentration etwas nach und bei dem einen oder anderen Orientierungsstopp taumelte man mit dem schwer bepackten Rad. Und weiter ging es.
Boah, nun wurde es doch anstrengend. Aber der Anblick der Ostsee baute uns auf. Nicht mehr weit. Aber es zog sich noch. Mein Navi und Google stritten sich über den Streckeverlauf und wir fingen an, die Kilometer runterzuzählen. Bei 100 Kilometern waren wir auf einem schlechten Feldweg unterwegs. Ca. 5 Kilometer über Stock und Stein, der Sattel drückte am Gesäß.
Aber dann waren die Radwege super. Es rollte wieder, da wir ja auch schon bald das Etappenziel erreicht hatten.
Nun endlich das Ziel erreicht. Nach 6,20 Stunden reiner Fahrtzeit und insgesamt 8 h Trip waren wir am schönen Ostseestrand am Campingplatz angekommen. Der Platz war etwas teuer, aber alles top gepflegt und neu. Wir bauten noch etwas unbeholfen die Zelte auf und sortierten noch eine Weile, bis wir um ca. 20:00 noch ein Bier zischten. Und unsere erste Nacht im Zelt startete..