Lima

Am Freitag, dem 12.1. holten wir nach dem Frühstück à la Carte im Hotel zunächst die restliche Wäsche aus der Wäscherei ab, die gestern noch nicht trocken gewesen war, als wir zur einbestellten Zeit kurz vor Geschäftsschluss dort antanzten. Nach einer Wartezeit von einigen "Minutitos" (Minütchen, ca. 15 an der Zahl) durften wir dann immerhin die Hälfte unserer Sachen mitnehmen, um 12 Uhr des nächsten Tages könnten wir dann den Rest abholen. Da unser Bus aber um 12.30 Uhr fahren würde, konnten wir die Dame auf 10.00 Uhr runterhandeln, was nun auch glücklicherweise geklappt hatte.
Für die Busfahrt kauften wir noch Obst und Nüsse ein und mussten anschließend die Kinder scheuchen, die mit dem Packen zu trödelig waren. Schade, nun konnten wir nicht mehr in der Altstadt bummeln gehen, und das Zentrum mit der Plaza de Armas hatten wir nur im Vorbeimarsch bei der Hostelsuche gesehen, obwohl wir bloß einen Block entfernt wohnten. Außerdem hatte Zoe ihrer Freundin aus Appen ein Armband mit der Aufschrift "Trujillo" mitbringen wollen, da ihre Mutter zufällig aus dieser Stadt stammt und sie noch nie da war. Das ging nun leider nicht mehr.
Per Taxi (mit 8 S, also ca. 2€ zu teuer, normal sind 5 S) gelangten wir durch die verstopfte Stadt zum Busbahnhof und fuhren ca. 40 Minuten später mit einem super ausgestatteten Bus los nach Lima. (Obwohl es dieselbe Busgesellschaft war, mit der wir nach Trujillo gefahren waren, und der Bus neulich mindestens 20 Jahre alt gewesen und etwas verranzt sowie ohne Klimaanlage gewesen war.) Dieser schien nagelneu. Wir saßen diesmal oben ganz vorne mit bester Sicht bei angenehmer Temperatur in breiten, bequemen Liegesitzen mit viel Beinfreiheit und bekamen sofort ein warmes Essen serviert. Jeder Platz hatte einen Anstecktisch eigens dafür. Es gab ein Getränk (wahlweise Wasser, Cola oder, na klar, Inca-Kola), würzigen Reis, Huhn (logisch), drei Pellkartoffelscheiben mit Soße und einen ekligen grünen Wackelpudding mit Pfefferminzgeschmack, der intensiv nach Zahnpasta schmeckte. Wackelpudding wird hierzulande auch oft auf der Straße verkauft, scheint hier also typisch zu sein.
Abends gab es noch eine Snackbox (mit dem Bild des Papstes drauf!) mit Keksen, Schokoriegel u.ä. sowie Tee oder Saft.
Wir fuhren wieder stundenlang nur durch Wüste, selten mal unterbrochen von einer Stadt, einer Siedlung oder auch mit einzelnen Häusern mitten im Nichts. Die Wüste wurde zunehmend zur Sandwüste mit großen Dünen. Später sah man rechts oft das Meer hinter den Sanddünen. Ein riesiger Sandstrand😉.
Wir fuhren übrigens nicht die sogenannte Teufelskurve an der Küste längs, an der vor neun Tagen der Bus abgestürzt war, da sich die Straße ca. zehn Kilometer vorher teilte, rechts war "Serpentinen" ausgeschildert, links "Variante". Wir fuhren die Variante. Da war es schon längst dunkel, da gegen 19 Uhr die Sonne untergegangen war.

Wieder Wüste. Ab und zu mal Hütten.
Wieder Wüste. Ab und zu mal Hütten.
Ab und zu gab es Ackerbau.
Ab und zu gab es Ackerbau.
Und wieder Ackerbau, Berge und Müll.
Und wieder Ackerbau, Berge und Müll.
Die Berge und Sanddünen rückten näher an die Straße.
Die Berge und Sanddünen rückten näher an die Straße.
Mitten im Nichts wieder Hütten.
Mitten im Nichts wieder Hütten.
Impressionen eines Dorfes am linken Straßenrand. Die ersten Hütten tauchen auf.
Impressionen eines Dorfes am linken Straßenrand. Die ersten Hütten tauchen auf.
Es werden schon mehr.
Es werden schon mehr.
Die Hauptsiedlung auf einem Hügel.
Die Hauptsiedlung auf einem Hügel.
Noch auf dem Hügel. Hier leben wirklich Menschen, denn neben dem Baum hängt Wäsche auf einer Leine.
Noch auf dem Hügel. Hier leben wirklich Menschen, denn neben dem Baum hängt Wäsche auf einer Leine.
Von nahem.
Von nahem.
Auch noch das Dorf.
Auch noch das Dorf.
Später gab es in der Wüste tatsächlich Reisfelder!
Später gab es in der Wüste tatsächlich Reisfelder!
Die ersten slummäßigen Ausläufer einer Stadt namens Chimbote, auf die Nuevo Chimbote folgte.
Die ersten slummäßigen Ausläufer einer Stadt namens Chimbote, auf die Nuevo Chimbote folgte.
Immer noch die Ausläufer, die sich ziemlich weit dahinzogen.
Immer noch die Ausläufer, die sich ziemlich weit dahinzogen.
Müll säumte die Nebenstraßen. Die Stadt selbst später war asphaltiert und hatte normale Häuser, Ampeln usw.
Müll säumte die Nebenstraßen. Die Stadt selbst später war asphaltiert und hatte normale Häuser, Ampeln usw.
Es wurde wieder eine Sanddünenlandschaft.
Es wurde wieder eine Sanddünenlandschaft.
Der Wind blies kräftig Sand über die Panamericana.
Der Wind blies kräftig Sand über die Panamericana.
Um viertel vor fünf kam Meer hinter der Sandwüste in Sicht.
Um viertel vor fünf kam Meer hinter der Sandwüste in Sicht.
Sandwehen.
Sandwehen.
Wie Dünen an der Nordsee.
Wie Dünen an der Nordsee.
Unsere Snackbox.
Unsere Snackbox.

Für die Strecke von 500 km waren ohne jegliche Zwischenstopps neun Stunden veranschlagt gewesen, wir brauchten 45 Minuten länger und kamen erst um viertel nach zehn an. Bei der Anfahrt zum Busbahnhof durch Nebenstraßen lagen alle paar Meter Müllhaufen am Straßenrand.
Zum Hostel mitten im Zentrum Limas war es sehr nah, aber um diese Uhrzeit nahmen wir in dieser Großstadt trotzdem lieber ein Taxi. Der Fahrer wollte für die paar hundert Meter erst 15 S haben, ging aber schnell auf 10 S runter, was auch noch deutlich zu viel war.
Nils hatte diesen Tag außer dem Frühstück und ein paar Keksen nichts gegessen in dem schaukeligen Bus, weil ihm ziemlich schnell schlecht war. Mit stundenlangem Reisekaugummikauen war es dann aber gegangen. An den nächsten beiden Tagen war er dann richtig krank, sodass Melanie am Samstag mit den Kindern nur die fußläufig erreichbare Fußgängerzone ablief und am Sonntag in den Park gegenüber ging. Um abends Wege durch die gefährlichen Straßen zu vermeiden, gingen sie Samstag in einen Pizzaladen unter dem Hostel, in dem sie sogar noch nach der Busfahrt gegen elf Uhr was gegessen hatten. Nils hütete das Bett, hatte aber zum Glück ein sehr schönes schick renoviertes und ausgestattetes Altbauzimmer. Die Kinder hatten hingegen etwas Pech mit einem kleinen Zimmerchen ohne Fenster. 

Unser schickes Zimmer.
Unser schickes Zimmer.
Sogar mit Waschbecken auf einem alten Nähmaschinensockel...
Sogar mit Waschbecken auf einem alten Nähmaschinensockel...
...und einem Bad im Zimmer mit Glastrennwand.
...und einem Bad im Zimmer mit Glastrennwand.
Unser Bad.
Unser Bad.
Das Zimmer der Kinder. Sauber und mit schönen alten Fliesen, aber eher eine Kammer.
Das Zimmer der Kinder. Sauber und mit schönen alten Fliesen, aber eher eine Kammer.

Das Hostel ist in einem Gebäude von 1900 untergebracht, weshalb das Hostel auch "1900 Backpackers" heißt. Reiche Leute ließen es einst von einem französischen Architekten erbauen. Sogar Alexandre Gustave Eiffel, der Erbauer des Eiffelturms, hatte hier mitgestaltet.

Diese Infotafel hing im Treppenhaus.
Diese Infotafel hing im Treppenhaus.
Der Flur von unserem Zimmer zu dem der Kinder genau am anderen Ende.
Der Flur von unserem Zimmer zu dem der Kinder genau am anderen Ende.
Der Flur nach vorne zur Rezeption etc.
Der Flur nach vorne zur Rezeption etc.
Bar, Frühstücks- sowie Aufenthaltsraum.
Bar, Frühstücks- sowie Aufenthaltsraum.
Der Ausblick vom Balkon des Aufenthaltsraums auf das Museo del Arte Lima direkt gegenüber...
Der Ausblick vom Balkon des Aufenthaltsraums auf das Museo del Arte Lima direkt gegenüber...
...sowie auf den Park daneben. Das ständige Gehupe in dieser Stadt war übrigens ziemlich nervtötend und erforderte wieder mal nachts Ohropax. Auf den Straßen ist viel Verkehr, und die Autofahrer nehmen keine Rücksicht, sodass es für Fußgänger ein gefährliches Pflaster ist. Die Autos fahren oft bei Rot einfach noch sekundenlang weiter, selbst bei einem Pulk an Menschen, welches Grün hat und los geht. Bei scharfen Bremsmanövern kommen die Autos auf dem hier recht glatten Asphalt zudem schnell ins Rutschen.
...sowie auf den Park daneben. Das ständige Gehupe in dieser Stadt war übrigens ziemlich nervtötend und erforderte wieder mal nachts Ohropax. Auf den Straßen ist viel Verkehr, und die Autofahrer nehmen keine Rücksicht, sodass es für Fußgänger ein gefährliches Pflaster ist. Die Autos fahren oft bei Rot einfach noch sekundenlang weiter, selbst bei einem Pulk an Menschen, welches Grün hat und los geht. Bei scharfen Bremsmanövern kommen die Autos auf dem hier recht glatten Asphalt zudem schnell ins Rutschen.
In einem Supermarkt ein unübersehbares Zeugnis des peruanischen Geschmacks: Inca-Kola in Massen.
In einem Supermarkt ein unübersehbares Zeugnis des peruanischen Geschmacks: Inca-Kola in Massen.
Und im Doppelpack mit Coca Cola. Wie wir später auf der Free Walking Tour erfuhren, gibt es Inca-Kola schon seit etwa hundert Jahren. Als Coca Cola später den peruanischen Markt erschließen wollte, erreichte sie tatsächlich nie die Verkaufszahlen der gelben Konkurrenz. Also kaufte Coca Cola diese einfach.
Und im Doppelpack mit Coca Cola. Wie wir später auf der Free Walking Tour erfuhren, gibt es Inca-Kola schon seit etwa hundert Jahren. Als Coca Cola später den peruanischen Markt erschließen wollte, erreichte sie tatsächlich nie die Verkaufszahlen der gelben Konkurrenz. Also kaufte Coca Cola diese einfach.
Eine Apothekenkette in Peru.
Eine Apothekenkette in Peru.
Häuser an der schicken Plaza San Martín kurz vor der Fußgängerzone.
Häuser an der schicken Plaza San Martín kurz vor der Fußgängerzone.
Die Fußgängerzone und Haupteinkaufsstraße Limas.
Die Fußgängerzone und Haupteinkaufsstraße Limas.
Diese verkleidete Combo lief die Fußgängerzone runter, um Geld zu verdienen.
Diese verkleidete Combo lief die Fußgängerzone runter, um Geld zu verdienen.
Diese Yoda-ähnlichen Kobolde sammelten das Geld ein.
Diese Yoda-ähnlichen Kobolde sammelten das Geld ein.
Auch ein Schamane war dabei.
Auch ein Schamane war dabei.
Das Ende der Fußgängerzone mit der dahinterliegenden Plaza de Armas und den Bergen im Hintergrund.
Das Ende der Fußgängerzone mit der dahinterliegenden Plaza de Armas und den Bergen im Hintergrund.
Die Plaza de Armas, Geburtsstätte Limas und Zentrum Südamerikas zu der Zeit der Kolonisation, als Lima Hauptstadt des Kontinents war. Hinten der Regierungspalast, Wohnsitz des Präsidenten, vor dem wie beim Buckingham Palace täglich Wachwechsel stattfinden.
Die Plaza de Armas, Geburtsstätte Limas und Zentrum Südamerikas zu der Zeit der Kolonisation, als Lima Hauptstadt des Kontinents war. Hinten der Regierungspalast, Wohnsitz des Präsidenten, vor dem wie beim Buckingham Palace täglich Wachwechsel stattfinden.
Die Kathedrale, mit Papstplakaten, da er auch nach Lima kommen wird. In Peru besucht er neben Puerto Maldonado im Urwald bloß Lima und Trujillo. Was für ein Zufall! Am Donnerstag, wenn der Papst kommt, werden wir allerdings schon nicht mehr da sein.
Die Kathedrale, mit Papstplakaten, da er auch nach Lima kommen wird. In Peru besucht er neben Puerto Maldonado im Urwald bloß Lima und Trujillo. Was für ein Zufall! Am Donnerstag, wenn der Papst kommt, werden wir allerdings schon nicht mehr da sein.
Neben der Kathedrale der Sitz des Erzbischofs, der vorher noch schnell herausgeputzt wird, da es hier und in der Kathedrale natürlich eine Audienz bzw. Messe geben wird.
Neben der Kathedrale der Sitz des Erzbischofs, der vorher noch schnell herausgeputzt wird, da es hier und in der Kathedrale natürlich eine Audienz bzw. Messe geben wird.
Die Plaza de Armas auf der anderen Seite.
Die Plaza de Armas auf der anderen Seite.
Der Regierungspalast.
Der Regierungspalast.
Auf einem Nebenplatz der Plaza war schon dieses Spalier aufgebaut.
Auf einem Nebenplatz der Plaza war schon dieses Spalier aufgebaut.
Hinten spielte eine sehr laute Band.
Hinten spielte eine sehr laute Band.
Es gab viele hübsche Fassaden in der Fußgängerzone.
Es gab viele hübsche Fassaden in der Fußgängerzone.
In der Fußgängerzone: statt silbernen Männern eine goldene Indianerin.
In der Fußgängerzone: statt silbernen Männern eine goldene Indianerin.
Abends nach dem Essengehen vor unserem Hostel: Eine Ananasverkäuferin auf einem Motorrad, deren Lautsprecher unsere Straße trotz fortgeschrittener Stunde lautstark beschallte.
Abends nach dem Essengehen vor unserem Hostel: Eine Ananasverkäuferin auf einem Motorrad, deren Lautsprecher unsere Straße trotz fortgeschrittener Stunde lautstark beschallte.

Wir mussten unseren Aufenthalt um einen Tag verlängern, da wir Sonntag nicht sicher waren, ob Nils am Montag schon transportfähig wäre. Es ging ihm Montag jedoch endlich besser, sodass er zwar kaum was essen mochte, aber immerhin konnten wir uns spontan zu einer Free Walking Tour anmelden. Zoe war nicht so begeistert.
Die Tour sollte von unserem Hostel aus starten, aber die Frau, die wir zunächst für unsere Führerin hielten, hetzte mit unserer Gruppe 20 Minuten durch die Straßen, durch ein Einkaufszentrum und bis zu einer unterirdischen Bushaltestelle, die wie eine U-Bahnstation aussah. Dabei fragte sie öfter Leute und telefonierte, alles ohne eine Erklärung. Nach einer Weile begriffen wir, dass sie jemanden sucht. An der Bushaltestelle wartete der Guide auf uns. Wir fuhren zwei Stationen Bus, durften ihm anschließend erstmal den Fahrpreis erstatten und begannen daraufhin die Free Walking Tour, die er mit netten Anekdoten und Witzen garnierte.

Die Tour begann hier, am Springbrunnen auf der Plaza de Armas. Die Stadt wurde 1535 mit dem Bau dieses Platzes gegründet und war seitdem das Herz und die Hauptstadt Südamerikas. Die erste Universität Südamerikas wurde in Lima bereits 1551 gegründet. Dieser Brunnen entstand erst 1651. Die Bebauung rund um den Platz (hier der Regierungspalast von 1938, nachdem der vorige abgebrannt war) ist jedoch erst vom Beginn des 20. Jahrhunderts, auch aufgrund von Erdbeben. Die Kathedrale ist ein Nachbau der zerstörten vorigen Kathedrale. Jedes Jahr Ende Juli wird auf der Plaza de Armas ein großes Piscofest gefeiert (Pisco ist ein hier typisches alkoholisches Getränk mit 42%), und 2009 sowie 2010 hatte die Stadt die großartige Idee, statt Wasser aus dem Springbrunnen Pisco sprudeln zu lassen. Recht schnell waren viele Leute sehr "happy", und es artete aus und endete mit zerstörten Beeten etc., sodass die Stadtväter seitdem wieder nur normale Piscofeste feiern lassen.
Die Tour begann hier, am Springbrunnen auf der Plaza de Armas. Die Stadt wurde 1535 mit dem Bau dieses Platzes gegründet und war seitdem das Herz und die Hauptstadt Südamerikas. Die erste Universität Südamerikas wurde in Lima bereits 1551 gegründet. Dieser Brunnen entstand erst 1651. Die Bebauung rund um den Platz (hier der Regierungspalast von 1938, nachdem der vorige abgebrannt war) ist jedoch erst vom Beginn des 20. Jahrhunderts, auch aufgrund von Erdbeben. Die Kathedrale ist ein Nachbau der zerstörten vorigen Kathedrale. Jedes Jahr Ende Juli wird auf der Plaza de Armas ein großes Piscofest gefeiert (Pisco ist ein hier typisches alkoholisches Getränk mit 42%), und 2009 sowie 2010 hatte die Stadt die großartige Idee, statt Wasser aus dem Springbrunnen Pisco sprudeln zu lassen. Recht schnell waren viele Leute sehr "happy", und es artete aus und endete mit zerstörten Beeten etc., sodass die Stadtväter seitdem wieder nur normale Piscofeste feiern lassen.
Auf dem Platz hingen inzwischen überall Flaggen des Vatikan. Hier die Kathedrale.
Auf dem Platz hingen inzwischen überall Flaggen des Vatikan. Hier die Kathedrale.
Im Inneren einer Kirche. An der Kuppel seien schon Risse, wohl aufgrund von Erdbeben. Der Guide scherzte, beim nächsten Beben stürzt sie vielleicht endgültig ein, also sollten wir noch vorher schnell ein Foto machen und falls es bebt sofort rennen.
Im Inneren einer Kirche. An der Kuppel seien schon Risse, wohl aufgrund von Erdbeben. Der Guide scherzte, beim nächsten Beben stürzt sie vielleicht endgültig ein, also sollten wir noch vorher schnell ein Foto machen und falls es bebt sofort rennen.
Goldene Pracht!
Goldene Pracht!
Die Gebeine dieser drei Heiligen (oben die Figuren) werden in Teilen in dieser Kirche aufbewahrt und vor ihnen gebetet. Links und in der Mitte sieht man in den gläsernen Särgen die Schädel der Heiligen darüber, rechts in dem geschlossenen Sarg ist sogar das ganze Skelett des dritten Heiligen.
Die Gebeine dieser drei Heiligen (oben die Figuren) werden in Teilen in dieser Kirche aufbewahrt und vor ihnen gebetet. Links und in der Mitte sieht man in den gläsernen Särgen die Schädel der Heiligen darüber, rechts in dem geschlossenen Sarg ist sogar das ganze Skelett des dritten Heiligen.
Hier ein altes Grab unter der Kirche. Die Leute glaubten, unter einem heiligen Ort werden ihre Seelen leichter erlöst, deshalb kauften sich reiche Leute die begehrten Plätze in Katakomben. Das Fußvolk musste mit Plätzen auf Friedhöfen hinter den Kirchen Vorlieb nehmen.
Hier ein altes Grab unter der Kirche. Die Leute glaubten, unter einem heiligen Ort werden ihre Seelen leichter erlöst, deshalb kauften sich reiche Leute die begehrten Plätze in Katakomben. Das Fußvolk musste mit Plätzen auf Friedhöfen hinter den Kirchen Vorlieb nehmen.
Romy fand es nicht so spannend.
Romy fand es nicht so spannend.
Von außen wirkt die Kirche nicht so spektakulär. Die bunten Farben der Häuser in Lima sollen übrigens einen Kontrast zu dem hübschen, fast immer grauen Himmel dort bilden.
Von außen wirkt die Kirche nicht so spektakulär. Die bunten Farben der Häuser in Lima sollen übrigens einen Kontrast zu dem hübschen, fast immer grauen Himmel dort bilden.
Dieses lange Gebäude von 1907 beherbergte ursprünglich nur die Post, nun gibt es dort auch viele Lädchen und Stände mit Souvenirkrimskrams. Das Dach, ursprünglich aus Eisen und Glas, hielt einem Erdbeben nicht stand, sodass es Glas regnete. Aus Sicherheitsgründen, und da es in Lima sowieso kaum regnet, hat das Dach nun kein Glas mehr und ist offen. Lima ist nach Kairo die zweittrockenste Hauptstadt der Welt. Unglaublich, oder? Noch vor Riad, Kabul, Addis Abeba usw.! Dabei erlebten wir das Wetter zwar als warm und in der Sonne auch mal heiß, aber aus Spanien kennen wir es heißer. Nachts ohne Klimaanlage zu schlafen, war gar kein Problem.
Dieses lange Gebäude von 1907 beherbergte ursprünglich nur die Post, nun gibt es dort auch viele Lädchen und Stände mit Souvenirkrimskrams. Das Dach, ursprünglich aus Eisen und Glas, hielt einem Erdbeben nicht stand, sodass es Glas regnete. Aus Sicherheitsgründen, und da es in Lima sowieso kaum regnet, hat das Dach nun kein Glas mehr und ist offen. Lima ist nach Kairo die zweittrockenste Hauptstadt der Welt. Unglaublich, oder? Noch vor Riad, Kabul, Addis Abeba usw.! Dabei erlebten wir das Wetter zwar als warm und in der Sonne auch mal heiß, aber aus Spanien kennen wir es heißer. Nachts ohne Klimaanlage zu schlafen, war gar kein Problem.
Auf diesem Berg am Rande Limas stehen Slums. Es gibt noch weitere, alle am Rande Limas. Es gibt auf diesem Berg eigentlich einen Aussichtspunkt, der aber gerade gesperrt ist aufgrund eines kürzlichen Unfalls mit einer Gondel o.ä. dort mit zehn Toten. Lima ist in 43 Distrikte unterteilt, und Steuern werden distriktweise abgeführt, mit der Konsequenz, dass die Distrikte mit armen Einwohnern wenig Geld zur Verfügung haben für Straßen, Müllabfuhr, Sicherheit usw. und es deshalb dort nicht schön und gefährlich ist. Im reichsten und gepflegtesten Viertel Miraflores hingegen kann man bedenkenlos nachts rausgehen.
Auf diesem Berg am Rande Limas stehen Slums. Es gibt noch weitere, alle am Rande Limas. Es gibt auf diesem Berg eigentlich einen Aussichtspunkt, der aber gerade gesperrt ist aufgrund eines kürzlichen Unfalls mit einer Gondel o.ä. dort mit zehn Toten. Lima ist in 43 Distrikte unterteilt, und Steuern werden distriktweise abgeführt, mit der Konsequenz, dass die Distrikte mit armen Einwohnern wenig Geld zur Verfügung haben für Straßen, Müllabfuhr, Sicherheit usw. und es deshalb dort nicht schön und gefährlich ist. Im reichsten und gepflegtesten Viertel Miraflores hingegen kann man bedenkenlos nachts rausgehen.
Ein Zeugnis der Trockenheit: Der Wichtigste der drei Flüsse dieser 10.000.000-Einwohner-Metropole. Wir mussten etwas lachen über dieses Rinnsal. Eigentlich ist seit Mitte Dezember Regenzeit, aber Regen blieb bislang aus.
Ein Zeugnis der Trockenheit: Der Wichtigste der drei Flüsse dieser 10.000.000-Einwohner-Metropole. Wir mussten etwas lachen über dieses Rinnsal. Eigentlich ist seit Mitte Dezember Regenzeit, aber Regen blieb bislang aus.
Einige hübsche Häuser nahe des Flusses hinter dem Präsidentenpalast.
Einige hübsche Häuser nahe des Flusses hinter dem Präsidentenpalast.
Zu dieser Bibliothek, deren Gebäude früher zur Eisenbahn gehörte, erzählte der Guide von dem einzigen peruanischen und sehr populären Literaturnobelpreisträger, dass er zunächst einige Jahre mit seiner Cousine verheiratet war und mit ihr Kinder hat, später war er dann jahrzehntelang mit seiner Tante verheiratet. Nun, als betagter Mann, ist er seit wenigen Jahren zum dritten Mal verheiratet, diesmal aber mit keiner Verwandten.
Zu dieser Bibliothek, deren Gebäude früher zur Eisenbahn gehörte, erzählte der Guide von dem einzigen peruanischen und sehr populären Literaturnobelpreisträger, dass er zunächst einige Jahre mit seiner Cousine verheiratet war und mit ihr Kinder hat, später war er dann jahrzehntelang mit seiner Tante verheiratet. Nun, als betagter Mann, ist er seit wenigen Jahren zum dritten Mal verheiratet, diesmal aber mit keiner Verwandten.

Wir endeten mit einer Verköstigung in einem Spirituosenladen von verschiedenen Pisco-Sorten, einem 42%igen Maisschnaps, der meist gemischt getrunken wird. Die Sorten hier waren mit Maracuja, Kaffee u.a. aufgepeppt. Die beliebteste Sorte ist Pisco Sour, ein typisches Mixgetränk aus Pisco sowie peruanischen grünen Zitronen, Sirup, geschäumtem Eiweiss und einem Hauch Zimt auf dem Schaum. Ian bekam auch ein Probierglas in die Hand gedrückt, gab es aber wieder zurück, als er die Prozentzahl hörte.

Auf dem Rückweg erkundigten wir uns spontan in einem Reisebüro nach einem Flug nach Cusco. Wir hatten zuvor schon die Busticketpreise für die sicherste Buslinie erfragt, da wir immerhin 22 Stunden, also auch über Nacht, durch die Berge kurven würden. Nils wurde schon bei der Vorstellung fast schlecht, sodass wir uns nach etwas Überlegen tatsächlich spontan für den Flug entschieden, der zwar insgesamt 105€ teurer war und frühes Aufstehen bedeutete, aber alles in allem bequemer war und uns einen Tag ersparte.

Abends suchten wir in dem nahen Einkaufszentrum nach einem Restaurant und entschlossen uns letztenendes für eine Fressmeile mit mehreren Ständen, da uns sonst nichts zusagte. So aßen wir zwar günstig und jeder nach seinem Gusto, aber z.T. hintereinander und in einer wuseligen Fast-Food-Hallen-Atmosphäre. Dabei wurden wir zweimal von vielleicht siebenjährigen Kindern angesprochen, die uns Lollis verkaufen wollten.
Gegen halb neun waren wir zurück und schickten die Kinder ins Bett, da wir um 6 Uhr am Flughafen sein mussten.