Ecuador: Quito

Am Tag vor Heiligabend machten wir uns auf nach Quito, um dort Weihnachten zu verbringen. Der Hostelbesitzer in Pasto hatte uns am Vorabend netterweise genau alles Wissenswerte zu unserem Trip über die Grenze und nach Quito erklärt. Dabei hatten wir erfahren, dass wir für den Grenzübertritt 5 bis 6 Stunden brauchen werden. Seit aus Venezuela Menschen in andere Länder und speziell Ecuador umsiedeln, wird wohl streng kontrolliert und ist dort ein größeres Aufkommen an Reisenden, noch verstärkt durch Weihnachten. Wir kamen nach dem Überschlagen der Zeiten auf eine Ankunft in Quito gegen Mitternacht, wenn wir um acht den Bus in Pasto zur Grenze nehmen. Großartig!!! Das hatten wir uns anders gedacht!
Also standen wir um sechs auf, nahmen ohne Frühstück um sieben ein Taxi zum Busterminal in Pasto und ergatterten dort sofort noch Plätze in einem Colectivo, einer Art Sammeltaxi oder Shuttlebus, sodass wir nach einer anderthalbstündigen Fahrt durch die immer imposanteren Anden schon gegen 9 Uhr in Ipiales, einem unansehnlichen Grenzort waren. Nach einer vergeblichen Suche nach etwas leckerem Essbaren zum Mitnehmen, fuhren wir per Taxi zur nahen Grenze. Die Menschenschlange und die Blechlawine dort waren enorm. Wir stellten uns abwechselnd an, während die anderen versuchten, sich an den Essbuden mit Frühstück zu versorgen. Bis auf Früchte gab es dort jedoch kaum was für uns. Mittags aßen wir dann Pommes mit etwas Salat drauf. Die Schlange kam im Schneckentempo voran. Manchmal tat sich Ewigkeiten nichts! Ab und zu wurde am Gebäude von Sicherheitsleuten ein Gittertor geöffnet, ließ eine kleine Schar an Leuten durch in die Schalterhalle und die Schlange rückte etwas auf. Nach ca. 2 Stunden und 15 Minuten gehörten wir zu diesen Glücklichen, aber in der Halle waren auch Massen. Wir wurden in die (bevorzugte) Familienschlange einsortiert, aber es gab bei der Familie ganz vorne wohl Probleme, sodass sie über eine halbe Stunde lang abgefertigt wurde! Auch bei einigen anderen gab es offensichtlich langwierige Schwierigkeiten. Hinzu kam, dass vorne öfter ein paar Schnarchnasen nicht aufpassten und sich besonders abgebrühte Leute vordrängelten! Wir waren inzwischen ziemlich angefressen über die Organisation, zumal von 7 Schaltern nur 4 besetzt waren. Nach nochmal anderthalb Stunden in der Halle und eigentlich nur etwa 5 Familien vor uns kamen wir endlich dran und stürmten fast zum Schalter, damit nicht schon wieder jemand vordrängelt. Wir bekamen glücklicherweise keine Probleme (da wir ja nicht aus Venezuela kommen) und waren ungelogen alle 5 in weniger als 5 Minuten fertig!!! Nun schnell kolumbianische Pesos in US-Dollar getauscht und auf nach Ecuador. Wir überquerten wieder eine Brücke wie schon nach Panama, diesmal nur viel kürzer, und reihten uns, nun in Ecuador, in die auch hier nicht unbeträchtliche Schlange ein. Es ging hier jedoch etwas fixer voran, sodass wir "schon" nach 2 Stunden und 15 Minuten an der Reihe waren. Auch hier gab es glücklicherweise nichts zu beanstanden- irgendwelche fehlenden Ausreisetickets hätten uns jetzt gerade noch gefehlt!

Die Anden.
Die Anden.
Die Blechlawine an der Grenze in Ipiales.
Die Blechlawine an der Grenze in Ipiales.
Schlangestehen in Kolumbien.
Schlangestehen in Kolumbien.
Die Schlange vor uns bis zur Halle...
Die Schlange vor uns bis zur Halle...
... und die Schlange hinter uns!
... und die Schlange hinter uns!
Endlich die 1. Etappe geschafft! Schnell zum Grenzübergang!
Endlich die 1. Etappe geschafft! Schnell zum Grenzübergang!
Das Grenzflüsschen.
Das Grenzflüsschen.
In Ecuador: Die Schlange draußen...
In Ecuador: Die Schlange draußen...
... und drinnen.
... und drinnen.

Wir nahmen ein Taxi zum nahen Grenzort Tulcán und waren gegen 16.00 da. Es gab zum Glück noch Tickets für den nächsten Bus um 16.30 nach Quito, der auch superpünktlich startete, jedoch erst im Ort im Stau stand, ständig Passagiere oder Verkäufer zusteigen ließ und irgendwann ewig gar nicht mehr fuhr. Wie sich letztenendes herausstellte, standen wir in einer Polizeikontrolle. Als unser Bus dran war, stieg ein Polizist mit Teppichmesser, Schraubenzieher und Klebeband in der Hand zu und kontrollierte die Pässe. Das Gepäck unten im Gepäckfach sollte auch durchsucht werden, wie wir hörten auf Drogen, aber sie durchsuchten nur Koffer, nicht unsere Rucksäcke. Es war inzwischen schon halb sechs, als wir nun endlich Richtung Quito aufbrachen. Um 19 Uhr schon ein erneuter Halt neben ein paar Hütten - sofort enterten Essensverkäufer den Bus, aber auch ein Polizist - wieder eine Passkontrolle!

In diesem modernen Bus waren die christlichen Inschriften ebenfalls viel moderner, als wir es kannten.
In diesem modernen Bus waren die christlichen Inschriften ebenfalls viel moderner, als wir es kannten.

Die Strecke auf der Panamericana war glücklicherweise nicht besonders kurvig und es ging uns gut, was aber vermutlich eher an den Reisetabletten lag, die wir alle intus hatten. Um 21 Uhr machten wir eine kurze Toilettenpause, ansonsten nagelte der Bus durch, wohl um die verlorene Zeit etwas wettzumachen. Wir brauchten trotzdem für 130 km 4 Stunden und 45 Minuten und gelangten um 22.15 an den nördlichen Busbahnhof Quitos, einer 2,2-Millionenstadt, auf 2860 m, die damit die höchstgelegene Hauptstadt der Welt ist. Zuletzt war der armen Romy von der Fahrt ziemlich schlecht geworden, aber auch Nils fühlte sich übrigens schon den ganzen Tag etwas komisch mit dem Magen. Als uns beim Aussteigen sofort Taxifahrer mit "Quito?" bestürmten, weinte Romy fast, weil sie nicht wieder fahren mochte, aber es nützte ja nichts - wir waren alle kaputt und wollten schnell ins Hostelbett.
Nach einer rasanten Fahrt mit mindestens einer überfahrenen roten Ampel sowie einem nichtbeachteten runden roten Schild mit weißem Balken (!) waren wir nach einer knappen halben Stunde im Hostel in der Altstadt angelangt. Der Himmel war übrigens über der Stadt nicht schwarz, sondern leuchtete rosa-orange-grau - ein typischer Fall von Lichtverschmutzung. Wir mutmaßten erst, es liege an der unmittelbaren Nähe zum Äquator, den wir ca. 20 km vor der Stadtgrenze überquert hatten, und vielleicht auch an der hohen Lage. Auf der Fahrt sah die erleuchtete Stadt sehr schön aus, wie sie sich an die Hänge des Hochtales schmiegte.
Im Hostel hatten wir über Hostelworld zwei getrennte Zimmer gebucht mit dem Ergebnis, dass wir extrem weit entfernt voneinander untergebracht waren. Bislang lagen sie immer dicht beieinander. Die Kinder schliefen ganz oben im 2. Stock eines weitläufigen, verwinkelten Hauses, wir Eltern in einer Gartenhütte, in der es im übrigen nicht ganz sauber war und klamm sowie etwas zugig. Nils war ziemlich angefressen und plante sofort den Umzug in ein anderes Hostel am nächsten Morgen.

Unser Zimmer im Garten. Die Einzelbetten waren eigentlich Doppelbetten.
Unser Zimmer im Garten. Die Einzelbetten waren eigentlich Doppelbetten.

Am Heiligabend ging es Nils jedoch nicht gut, und während die anderen frühstückten, zog er vorerst um in Zoe's Bett. Melanie organisierte anschließend einen Umzug in das letzte freie Zimmer des Hostels, ein Einzelzimmer auf der Etage der Kinder, da wir festgestellt hatten, dass alle Einzelbetten im Grunde schmale Doppelbetten waren. Auch das Einzelzimmer war eigentlich ein Doppelzimmer.

Das Zimmer der Kinder.
Das Zimmer der Kinder.
Unser neues Zimmer neben den Kindern.
Unser neues Zimmer neben den Kindern.

Anschließend blieb Nils krank zurück, während die anderen erst kurz durch die Altstadt bummelten (sehr hübsch (aber etwas heruntergekommen und dreckig) und UNESCO-Weltkulturerbe), und dann per Taxi (wieder sehr rasant und eine rote Ampel neben einem Polizisten überfahren!) in ein Einkaufszentrum fuhren, um die letzten Kleinigkeiten für Weihnachten zu besorgen. Der erste Taxifahrer hatte offensichtlich sein Taxameter frisiert, denn es raste auffallend schnell durch und zeigte die stolze Summe von mehr als 7$, während wir für die Rückfahrt bei einem langsameren Taxameter fast 3$ weniger bezahlten. Auf so etwas muss man erstmal kommen! Da fragen wir beim Einsteigen schon extra nach dem Preis und denken, alles sei gut, als der Fahrer aufs Taxameter zeigt.

In der Markthalle: Posing für den Weihnachtsgruß per Whatsapp.
In der Markthalle: Posing für den Weihnachtsgruß per Whatsapp.
Die Altstadt nahe des Hostels mit Blick auf die Berge.
Die Altstadt nahe des Hostels mit Blick auf die Berge.
Die Häuser könnten auch in Hamburg stehen.
Die Häuser könnten auch in Hamburg stehen.

Nachmittags wurden fleißig Geschenke eingepackt, in Ermangelung von Tesafilm mit schwarzem Isolierband, welches wir dabei haben, seit Ian sich noch in Guatemala auf seine Brille gesetzt hatte und wir seitdem regelmäßig den abgebrochenen Bügel damit fixieren. Romy bastelte außerdem ausgiebig sehr geheim Dekoration fürs Zimmer und überraschte uns alle damit, als wir endlich ins Zimmer der Kinder hineindurften.
Gegen 18 Uhr, kurz vorm Dunkelwerden, machten wir ohne Nils, der seine Ruhe haben wollte, im Zimmer der Kinder Bescherung (Es gab nur Kleinigkeiten und Süßigkeiten.), guckten anschließend einen Weihnachtsfilm und gesellten uns um halb neun nach unten zum Christmas Dinner, welches im Hostel umsonst für alle angeboten wurde. Der Billiardtisch im Aufenthaltsraum fungierte als Buffet mit Truthahn, Salaten, Aioli, Guacamole und anderen leckeren Speisen. Währenddessen regnete es draußen. Um halb elf gingen wir wieder hoch, sahen den Weihnachtsfilm zuende und gingen gegen halb zwölf schlafen.

Bescherung! Im Hintergrund ist etwas von Romy's Weihnachtsdeko zu sehen.
Bescherung! Im Hintergrund ist etwas von Romy's Weihnachtsdeko zu sehen.
Das Trockenzeug in der Vase wurde spontan als Weihnachtsbaum zweckentfremdet.
Das Trockenzeug in der Vase wurde spontan als Weihnachtsbaum zweckentfremdet.
Unter dieser Mütze waren Romy's Geschenke von Zoe. Die Mütze trug sie tagelang ständig.
Unter dieser Mütze waren Romy's Geschenke von Zoe. Die Mütze trug sie tagelang ständig.
Romy hatte sich sehr über Zoe's Geschenke gefreut.
Romy hatte sich sehr über Zoe's Geschenke gefreut.
Toll! Romy hatte Zoe Pringles mit Cheeseburgergeschmack geschenkt, die es in Deutschland nicht gibt. Sie schmeckten wirklich original nach Cheeseburger. Sehr bedenklich... (finden wir Eltern natürlich nur)
Toll! Romy hatte Zoe Pringles mit Cheeseburgergeschmack geschenkt, die es in Deutschland nicht gibt. Sie schmeckten wirklich original nach Cheeseburger. Sehr bedenklich... (finden wir Eltern natürlich nur)
Das Weihnachtsbuffet auf dem Billiardtisch.
Das Weihnachtsbuffet auf dem Billiardtisch.
Vor dem Essen.
Vor dem Essen.
Der Weihnachtszwerg!
Der Weihnachtszwerg!

Am 1. Weihnachtsfeiertag konnte Nils schon wieder aufstehen, mochte aber den Tag über noch kaum etwas essen. Nachmittags wagte er sich das erste Mal raus, um auch mal etwas von Quitos Altstadt zu sehen. Dabei entdeckten wir die Basilica, eine schöne gotische Kirche, die uns etwas an den Kölner Dom oder Nôtre Dame erinnerte. Ansonsten gefiel Nils das ärmliche und heruntergekommene Quito von der Atmosphäre her nicht, auch wenn die Häuser der Altstadt eigentlich sehr hübsch sind und vom Baustil her auch in Altona oder Eimsbüttel stehen könnten.

Wir übten uns den Tag übrigens etwas in ärztlichen Tätigkeiten. Morgens zogen wir, wie verordnet nach sieben Tagen, die Fäden von Romy's Narbe am Fuß. Mittels Desinfektion und Nagelschere sowie Pinzette gelang uns dies problemlos und schnell. Am Abend, quasi als wir fast schon im Bett lagen, zeigte uns Romy ihren Bauch, wo sich über den Tag am linken Rand der Operationsnaht eine fast erbsengroße Beule zwischen den Nahträndern gebildet hatte. An der Stelle hatte es lange gewässert, und beim Verheilen war dort ein Spalt geblieben, in dem sich Haut und Fleisch gebildet hatte, wie wir dachten. Nun schien sich hier eine Eiterzyste gebildet zu haben, die wir ausdrücken wollten. Also wieder die Desinfektion rausgeholt und erst mittels einer Nadel aufgepiekt. Da dies nicht reichte, halfen wir per Nagelschere nach, denn der Eiter war verkapselt und wir mussten es rausschneiden. Romy ertrug dies alles tapfer. Zwei Tage später mussten wir nochmal "nachbessern", da die Stelle schon wieder dick wurde, aber danach war Ruhe. Nils befand, er hätte Arzt werden sollen.😉

Eine Kirche nahe unseres Hostels.
Eine Kirche nahe unseres Hostels.
Die Basilica, die am Rand der Altstadt auf einem Hügelchen thront.
Die Basilica, die am Rand der Altstadt auf einem Hügelchen thront.
Die Wasserspeier stellen Ameisenbären, Affen, Raubkatzen, Krokodile und Drachen dar.
Die Wasserspeier stellen Ameisenbären, Affen, Raubkatzen, Krokodile und Drachen dar.
Der Blick vom Hostelzimmer aus auf den Hügel El Panecillo ("kleiner Brotlaib") mit einer Statue der "Virgen de Quito", der angeblich weltweit einzigen Madonna mit Engelsflügeln. Vom Hochwandern wird aufgrund der Gefahr von Raubüberfällen abgeraten, stattdessen soll man ein Taxi nehmen.
Der Blick vom Hostelzimmer aus auf den Hügel El Panecillo ("kleiner Brotlaib") mit einer Statue der "Virgen de Quito", der angeblich weltweit einzigen Madonna mit Engelsflügeln. Vom Hochwandern wird aufgrund der Gefahr von Raubüberfällen abgeraten, stattdessen soll man ein Taxi nehmen.
Ausblick Nummer zwei.
Ausblick Nummer zwei.
Und der Ausblick auf den Garten, ...
Und der Ausblick auf den Garten, ...
... in dem es sogar vier zahme Kaninchen (Eltern mit zwei Kindern) gab, die frei herumhoppelten. Ein Highlight für Romy, die ständig mit ihnen spielte und sie mit Karotten fütterte. Hier die Mama (links) und der Papa.
... in dem es sogar vier zahme Kaninchen (Eltern mit zwei Kindern) gab, die frei herumhoppelten. Ein Highlight für Romy, die ständig mit ihnen spielte und sie mit Karotten fütterte. Hier die Mama (links) und der Papa.
Das eine Kind war richtig aufdringlich.
Das eine Kind war richtig aufdringlich.
Das andere hatte etwas zu leiden...
Das andere hatte etwas zu leiden...

Abends gab es im Hostel ein Barbecue wegen Weihnachten. Eigentlich sollte es draußen stattfinden, aber auch diesen Abend setzte Regen ein, sodass noch vor dem Essen ein kollektives Wiederreintragen stattfinden musste. Also saßen wir wie am Vorabend im Aufenthaltsraum.
Am nächsten Tag fuhren wir per Ubertaxi zur Seilbahnstation der TelefériQo (ein Wortspiel aus Teleférico für Spanisch "Seilbahn" und Quito). Mit dieser kann man auf den Vulkan Pichincha zehn Minuten lang hinauffahren. Von 2860m gelangt man damit auf 4050m Höhe. Leider war genau dieser Hang wolkenverhangen, sodass wir schon unten ahnten, dass wir nicht viel sehen würden. Am nächsten Tag hatten wir jedoch schon die Free Walking Tour geplant, die heute leider nicht stattfand. Wir hatten aber während der Seilbahnfahrt auch schon eine tolle Aussicht auf das im Hochtal eingebettete und langgezogene Quito. Oben sahen wir aber leider nur auf eine weiße Wolkenwand. Schade! Es war auch sehr kühl, sodass sich die frierenden Mädchen mit Jacken ihrer selbstlosen Mama behelfen mussten, da sie selbst immer noch keine für sich gefunden hatten. Nach kurzer Zeit wollten wir wieder runterfahren, denn das Café, in dem wir der ungewohnt kalten Temperatur entfliehen wollten, sah nicht gemütlich aus, sondern eher wie ein kleines Flughafengate mit drei verschiedenen Verzehrständen links und den dazugehörigen Tischen rechts. Dort gab es neben Kaffee für stolze 3$ außerdem statt leckerem Kuchen Fast-Food-Kram oder typisches Gebäck, d.h. irgendetwas Frittiertes oder leicht gesüßte weiche Brötchen, was wir allesamt inzwischen nicht mehr sehen können! Was aber lustig war, war ein Stand mit Luft in verschiedenen Geschmacksrichtungen und quietschigen Farben gegen die Höhenkrankheit. Wir hatten jedoch zum Glück hier oben keine großen Schwierigkeiten, außer dass uns das leichte Bergaufgehen etwas aus der Puste kommen ließ, Romy etwas mehr. Bei der Ankunft am 23.12 sowie Heiligabend hatte Melanie jedoch den ganzen Tag lang Kopfschmerzen gehabt, was auch ein Symptom der Höhenkrankheit sein kann. Übrigens haben hier auch die Autos, deren Verbrennungsmotor ja Sauerstoff benötigt, weniger Zug (auch schon in Bogotá) und auch beim Yoga am Morgen zuvor musste Melanie einige Male ganz tief durchatmen.
Als wir gerade wieder runterfahren wollten, kämpfte sich die Sonne ein kleines bisschen durch die Wolken und hatte sofort solche Kraft, dass sie sogleich etwas wärmte. In der Hoffnung, es würde sich jetzt aufklaren, warteten wir noch eine Weile und spazierten oben etwas umher, die Sonne verzog sich jedoch wieder, also fuhren wir wieder runter.

Während der Seilbahnfahrt hoch.
Während der Seilbahnfahrt hoch.
Toller Mirador😉!
Toller Mirador😉!
Fand auch Ian.
Fand auch Ian.
Die Seilbahn.
Die Seilbahn.
So könnte die Sicht also ohne Wolken aussehen...
So könnte die Sicht also ohne Wolken aussehen...
Hübsch, oder? Luft in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen. 7 Minuten 3$, 10 Minuten nur 3,50$!!!
Hübsch, oder? Luft in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen. 7 Minuten 3$, 10 Minuten nur 3,50$!!!
Und für die entsprechende Vermarktung Fakten über die "Vorteile" von Luft.
Und für die entsprechende Vermarktung Fakten über die "Vorteile" von Luft.
Beim Spazieren in der Sonne krochen die Wolken wieder höher.
Beim Spazieren in der Sonne krochen die Wolken wieder höher.
Die Landschaft war hier oben schon etwas karg.
Die Landschaft war hier oben schon etwas karg.
Auf der Rückfahrt dicke Wolken über Quito.
Auf der Rückfahrt dicke Wolken über Quito.

Der Taxifahrer, der uns für stolze 5$ in die Altstadt bringen sollte, nachdem wir ihn schon von 6$ runtergehandelt hatten, weigerte sich, uns zu einem bestimmten Platz dort zu bringen und sagte, dann müssten wir 6$ zahlen, für 5$ fahre er nur zur Basilica. Nils regte sich ziemlich auf im Wissen, dass der Taxifahrer ja kein Deutsch verstand, und das war auch gut so...
In der Altstadt bemühten wir uns vergeblich um Jacken und warme Pullis für die Kinder, wobei sich Nils über einen indianischen Verkäufer ärgerte, der sich nicht runterhandeln lassen wollte. So kehrten wir schließlich in ein Café ein, in dem alles schief lief. Zuerst bekam Melanie ihr Pizzastück mit den Worten "Pizza vegetariana" vorgesetzt, es war aber eindeutig Huhn drauf, also wurde getauscht. Gleich darauf wunderte sich Zoe über ihren Hamburger ohne Frikadelle. Wurde vergessen und nachträglich reingelegt! Außerdem bekam sie Cola light statt normaler Cola, Ian's Bananensplit hatte keine Sahne und eklige Eissorten und die nachträgliche Sahne war Vanillesprühsahne. Anschließend regnete es, und Nils' Stimmung war auf dem Tiefpunkt angelangt, zumal er (und wir anderen auch) das Essen hier nicht mehr sehen können. Also tätigten wir nur noch einen kurzen Einkauf im Supermarkt und gingen zum Hostel, wo Nils uns Spaghetti und Salat zauberte. Endlich wieder ordentliches Essen!

Heute zeigten wir den Kindern die Basilica, da der Taxifahrer uns dort ja rausließ. Oben auf dem Kirchturm kletterten gerade Leute herum (rückwärts steil runter). Die Besteigung soll ein ziemliches Abenteuer über wackelige Holzbrücken etc. sein, weshalb Nils mit seiner Höhenangst auf diese Erfahrung gerne verzichtete.
Heute zeigten wir den Kindern die Basilica, da der Taxifahrer uns dort ja rausließ. Oben auf dem Kirchturm kletterten gerade Leute herum (rückwärts steil runter). Die Besteigung soll ein ziemliches Abenteuer über wackelige Holzbrücken etc. sein, weshalb Nils mit seiner Höhenangst auf diese Erfahrung gerne verzichtete.
Ein beeindruckendes Bauwerk.
Ein beeindruckendes Bauwerk.
Das Portal.
Das Portal.
Papst Johannes Paul II. hatte auch diese Kirche besucht. (Wie die in Popoyan.)
Papst Johannes Paul II. hatte auch diese Kirche besucht. (Wie die in Popoyan.)
Ian fand die düstere Basilica und besonders die Drachenwasserspeier toll! (wie seine Mama)
Ian fand die düstere Basilica und besonders die Drachenwasserspeier toll! (wie seine Mama)

Zur Free Walking Tour am nächsten Tag zogen wir uns warm an, da es morgens sehr frisch war und es die Nacht hindurch stark geregnet hatte. Wir waren etwas im Sorge, dass die Kinder frieren könnten ohne Fleece und Jacken. Zum Glück hatten sie wenigstens Einmalregenponchos. Als es dann losging, kam die Sonne raus und wir schwitzten die ganze Zeit. Toll!
Der Guide erinnerte äußerlich an den jungen Fidel Castro und erzählte alles sehr lebhaft. Wir besuchten Obststände im Zentralmarkt und probierten dort Säfte aus exotischen Früchten. Wir bestellten uns einen Naranjillasaft, der ziemlich süß, aber auch erfrischend säuerlich schmeckte und quietschgrün war, obwohl die Frucht wie eine glatte kleine Orange aussieht. Anschließend durchstreiften wir die Altstadt und besichtigten Plätze und Straßen sowie Kirchen von außen. Leider gingen wir in keine der Kirchen hinein, da alle Eintritt kosteten. Besonders schade fanden wir es bei einer Kirche, die drinnen voll Gold ist. Auch der Präsidentenpalast ist leider nur nach Anmeldung mit Reisepass zu besichtigen. In der Banco Central del Ecuador erzählte Fidel uns in einem leeren Konferenzraum etwas über die "Dollarisierung" von Ende der 90er Jahre. Seitdem ist in der Zentralbank nur ein Münzmuseum.

Im Markt erfuhren wir, dass Ecuador Exportkönig von Rosen ist und sogar Holland beliefert, welches dann die Rosen in Europa verteilt. Grund dafür ist, dass die Stiele hier besonders schön gerade werden wegen des Sonnenstandes von oben das ganze Jahr über.
Im Markt erfuhren wir, dass Ecuador Exportkönig von Rosen ist und sogar Holland beliefert, welches dann die Rosen in Europa verteilt. Grund dafür ist, dass die Stiele hier besonders schön gerade werden wegen des Sonnenstandes von oben das ganze Jahr über.
Auf der Plaza de la Independencia (oder neuer Plaza Grande) steht dieses Denkmal in Erinnerung an die Kämpfe zur Befreiung von Spanien. Der sich trollende Löwe steht für das besiegte Spanien, der Condor als mächtiger Andenvogel für Ecuador, oben die Freiheitsstatue, na klar, für die errungene Freiheit von Spanien.
Auf der Plaza de la Independencia (oder neuer Plaza Grande) steht dieses Denkmal in Erinnerung an die Kämpfe zur Befreiung von Spanien. Der sich trollende Löwe steht für das besiegte Spanien, der Condor als mächtiger Andenvogel für Ecuador, oben die Freiheitsstatue, na klar, für die errungene Freiheit von Spanien.
Die Kathedrale an der Plaza Grande.
Die Kathedrale an der Plaza Grande.
Der Präsidentenpalast an der Plaza Grande.
Der Präsidentenpalast an der Plaza Grande.
Die Indianerinnen hier tragen solche Hüte, lange Röcke und lange Zöpfe. Sie mögen aber nicht gerne fotografiert werden, deshalb leider nur so...
Die Indianerinnen hier tragen solche Hüte, lange Röcke und lange Zöpfe. Sie mögen aber nicht gerne fotografiert werden, deshalb leider nur so...
Nochmal die Kathedrale neben einer weiteren Kirche.
Nochmal die Kathedrale neben einer weiteren Kirche.
Die Kirche La Compañia de Jesús ist innen kunstvoll mit Blattgold verziert.
Die Kirche La Compañia de Jesús ist innen kunstvoll mit Blattgold verziert.
Wir sahen leider nur dieses prachtvolle goldene Portal. Drinnen ist Fotografieren allerdings ohnehin verboten.
Wir sahen leider nur dieses prachtvolle goldene Portal. Drinnen ist Fotografieren allerdings ohnehin verboten.
Die ecuadorianische Zentralbank, heutzutage ein Münzmuseum.
Die ecuadorianische Zentralbank, heutzutage ein Münzmuseum.
Die Kirche San Francisco. Unten waren wir in einem Café.
Die Kirche San Francisco. Unten waren wir in einem Café.
Zwei Hotels an einer Ecke. Links eines der teuersten der Stadt mit Übernachtungspreisen von mehreren hundert Dollar pro Nacht, rechts kurioserweise das allerbilligste der Stadt.
Zwei Hotels an einer Ecke. Links eines der teuersten der Stadt mit Übernachtungspreisen von mehreren hundert Dollar pro Nacht, rechts kurioserweise das allerbilligste der Stadt.
Der Blick auf den Hügel El Panecillo mit der Statue, weiter vorne der Blick auf La Ronda, die berühmteste Straße der Altstadt.
Der Blick auf den Hügel El Panecillo mit der Statue, weiter vorne der Blick auf La Ronda, die berühmteste Straße der Altstadt.
Fidel Castro in Action, die Mädels davon eher unbeeindruckt.
Fidel Castro in Action, die Mädels davon eher unbeeindruckt.

Nach der dreieinhalbstündigen Tour fanden wir endlich an einem Straßenstand für alle drei Kinder Regenjacken für insgesamt 50$, für die Großen sogar mit NorthFace-Logo. Für Zoe erstanden wir kurz darauf an der Straße einen Fleece für 5$ und waren sehr erleichtert, da sie bislang am schlechtesten ausgestattet war mit nur einem dünnen Kapuzenpulli.
Anschließend waren wir kaputt und hatten leider keine Lust mehr, die Kirchen oder den Präsidentenpalast von innen zu besichtigen. Inzwischen regnete es außerdem, sodass die Kinder gleich ihre Regenjacken einweihen konnten.
Als wir zurück waren, kochte Nils Kartoffelsuppe, da wir darauf mehr Lust hatten als auf die immer gleiche typische hiesige Küche mit Fleisch (Huhn, Huhn, Huhn und irgendwann mal schuhsohlenartiges Rindfleisch), frittiertem Fisch, frittierten Kartoffeln, frittiertem Yucca oder frittierten Kochbananen, an Gemüse Maiskolbenstücken, bestenfalls Reis und matschigem Salat sowie supersüßen Säften und süßem Brot. Morgens gibt es seit Kolumbien Rührei oder Spiegelei, Früchte mit Joghurt und Granola sowie weiche süße Brötchen mit Marmelade und supersüße Säfte, z.B. Ananassaft. Da wir seit Guatemala Eier zum Frühstück essen, können wir sie inzwischen nicht mehr sehen, und der Rest ist einfach zu süß. Sogar die Kinder gelüstet es nach Kartoffelbrei mit gebratenem Fisch (fanden  sie zu Hause langweilig, da es das zu oft gab) und anderer Hausmannskost. Zoe fehlt besonders Schwarzbrot mit Käse, und Romy, unsere Fleischliebhaberin, wünscht sich schon seit Wochen von ihrer Oma Wiener Schnitzel als Willkommensessen. Sechs Wochen müssen wir noch durchhalten!

Unser Treppenhaus im Hostel über der Rezeption zu unseren Zimmern im 2. Stock. Bei der dünnen Luft hier kamen wir alle jedesmal ganz schön aus der Puste!
Unser Treppenhaus im Hostel über der Rezeption zu unseren Zimmern im 2. Stock. Bei der dünnen Luft hier kamen wir alle jedesmal ganz schön aus der Puste!