Am Montagvormittag (20.11.) stand in Granada unser Bus mehr als anderthalb Stunden vollbeladen in der Sonne (natürlich wieder am Markt) bevor er endlich nach Rivas, unserem Ort zum Umsteigen,
aufbrach. Während der Busfahrt bekam Romy auf einmal Schmerzen im rechten Bauch bzw. der rechten Hüfte und ihr wurde etwas schlecht. Da sie nicht laufen konnte, mussten wir sie in Rivas
(natürlich wieder neben dem Markt) aus dem Bus tragen. Die uns bestürzenden Taxifahrer mussten wir links liegen lassen, während wir versuchten, mit Romy ihren Zustand zu klären und zu
entscheiden, ob wir überhaupt weiter ans Meer fahren sollen, da es in Rivas ein Krankenhaus gab. Währenddessen wurden wir weiterhin von Taxifahrern umlagert. Wir tippten auf Wachstumsschmerz,
schlimmstenfalls eine Rheumaattacke, wie Zoe sie mit vier Jahren mal hatte, und beschlossen, uns ans Meer zu wagen, da es auch im Surferort San Juan del Sur ein Centro del Salud gab. Der von uns
um die Hälfte heruntergehandelte Taxifahrer musste sein Auto (ohne Allradantrieb) auf dem letzten Stück ganz schön eine Sandpiste hoch- und durch Schlaglöcher und Bachläufe durchquälen, bis es
widerlich nach Gummi stank. Er verfluchte bestimmt diese Tour, zumal unser Hotel am Ende der Pampa hinter San Juan del Sur nur vorreservierte Gäste aufnahm. Er war so nett und wartete, während
Nils eine gefühlte Ewigkeit einen steilen Hang zu zwei Hostels erklomm, jedoch waren auch diese voll. Um den armen Kerl nicht noch weiter zu strapazieren, baten wir ihn, uns im Hauptort San Juan
del Sur, das eh auf dem Weg lag, an einem Hostel abzusetzen. In diesem Surfer- und Partyspot würden wir sicherlich eine Bleibe finden. Nachdem wir dem Taxifahrer deutlich mehr gezahlt hatten,
schleppten wir Romy und ihren Rucksack durch einige Straßen, da doch erst das sechste Hostel passte.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, wollten wir ursprünglich Essen gehen, da wir nur Frühstück gehabt hatten und es fast 17 Uhr war. Jedoch kam uns auf einmal der Gedanke, dass Romy's
Blinddarm der Grund für ihre Beschwerden sein könnte, da ihr das Beinanheben wehtat. Also disponierten wir sofort um, ließen Ian und Zoe im Hostel und schleppten Romy zum Centro del Salud,
welches glücklicherweise nahe war. Wir passierten Bauarbeiter, die eine ganze Straße lahmgelegt hatten, weil sie Überlandstromkabel neu über der Straße verspannten. Da im Hostel und drumherum
schon ewig Stromausfall war, wussten wir nun den Grund. Stromausfälle sind hier nicht unüblich. In Guatemala erlebten wir zwei, in El Salvador einen, jedoch stets nur kurze von wenigen Minuten.
Im schedderigen Centro del Salud gaben sie unserer Annahme recht und veranlassten eine Verlegung ins Krankenhaus von Rivas, wo wir ja gerade herkamen. Während Nils gerade am Telefon einiges mit unserer Auslandsreisekrankenversicherung klärte und ich Formalitäten erledigte, legte ein Arzt Romy einen Zugang in der rechten Hand, stach und justierte ein paar mal nach und quälte die Arme furchtbar. Sie schrie wie am Spieß, und ich versuchte sie anschließend zu beruhigen, indem ich meinte, nun würde sie nicht mehr geärgert werden, da alles über diesen Zugang läuft. Nils holte anschließend aus dem Hostel noch die Rucksäcke von Romy und mir und brachte Ian und Zoe mit zum Tschüßsagen. Die Drei mussten die kommende Nacht ohne uns verbringen und gingen erstmal schön essen.
Im ebenso schedderigen Notarztwagen lag Romy auf einer Liege, die sich von der Rückbank bis in den Kofferraum erstreckte. Auf der anderen Hälfte der Rückbank saß ein Mann, der schon zuvor ständig laut geschrien und sogar gespuckt hatte und nun weiterhin fast unablässig Schmerzensschreie ausstieß. Die Hose halb unten hatte er irgendwas mit seinem Geschlecht. Romy fand das eklig. Vorne saßen neben dem Fahrer eine Ärztin und eine weitere Frau, neben Romy's Beinen saß ich auf dem Liegeplatz und im Kofferraum zwischen unseren Rucksäcken saß ein weiterer Mann! Nach einer halben Stunde erreichten wir das Krankenhaus in Rivas.
Dort wurde zunächst auch eine Blinddarmentzündung vermutet, es mussten jedoch noch Urin- und Blutwerte gecheckt werden. Ein Ultraschall wurde gar nicht gemacht, da es angeblich bei Blinddarmentzündung wenig Aussagekraft habe. Außerdem war der Arzt, der schallen kann, nicht da. Zunächst sollte sie schon mal an einen Tropf. Da der Zugang an der Hand schlecht gelegt war, wurde der alte kurzerhand entfernt. Romy wusste sofort, was das bedeutet und brüllte die ganze Notaufnahme panisch zusammen. Selbst meine Idee, doch die Armbeuge zu nehmen, konnte sie nicht besänftigen. Mehrere Anläufe, in denen sie von drei bis vier Leuten fixiert wurde, scheiterten. Schließlich gelang es mir und einer anderen sehr netten Frau, die unentwegt auf Spanisch beruhigend auf sie einredete, sie zur Kooperation zu bewegen. Den ganzen Abend wurden weiterhin so Kinder gequält, selbst Babys. Jedes Kind bekam als erstes einen Zugang in der Hand verpasst.
Die Zustände sind sowieso überhaupt nicht mit deutschen Standards vergleichbar. Die sechs Kinderbetten der Notaufnahme waren nur durch einen Vorhang von dieser getrennt, die Betten waren alt und
zusammengewürfelt, die Laken, wenn überhaupt vorhanden, auch. Unseres war ein alter OP-Vorhang und viel zu knapp, sodass es ständig verrutschte und ein Teil der ekligen Matratze freilag. Die
Matratzen waren meistens kaputt, sodass der Gummiüberzug in Fetzen runterhing, oder sie waren zu lang fürs Bett und standen am Fußende deshalb hoch. Wände, Türen, Fußböden, Möbel, Schalter u.ä.
waren schedderig und abgeblättert, Metall war rostig. Das Verbandsmaterial, Spritzen u.ä. befand sich in selbst zusammengeschusterten und mit Edding beschrifteten Behältnissen. Z.B. befand sich
die anstelle der Wundauflagen verwandte Watte in einer oben gekappten Plastikflasche, die mit Edding mit "Algodón" beschriftet war. Einmalhandschuhe sah ich nur selten, aber dafür einmal zum
Abbinden des Arms verwandt. Dafür wurden normalerweise eine Art Minitherabänder benutzt. Anstelle von Desinfektion gab es Alkohol. Die Seife der Ärzte befand sich in einer Plastikflasche, die man
hochheben und umdrehen musste, zum Abtrocknen diente ein Frottierhandtuch!
Den Vogel schossen jedoch die sanitären Anlagen ab. Von zwei Toiletten, die ekelhaft nach Urin und Ammoniak stanken, hatte eine kein Licht. Seife, Klopapier, Klopapierhalter, Klobrille und
Waschbecken waren nicht vorhanden. Der Fußboden des einen Klos wurde im Laufe des Abends mit zerrissenen Pappkartons ausgelegt, nachts war das Wasser abgestellt, sodass weder Spülen noch Hände
waschen möglich waren. Zum Händewaschen diente ein verkalktes Riesenmetallwaschbecken im Flur mit einem alten leeren Seifenspender, das ich offensichtlich als einzige benutzte, die Nische diente
vielmehr als Parkplatz für drei uralte eklige Rollstühle. Als schließlich noch eine Katze durch die Notaufnahme huschte, war ich schon gar nicht mehr schockiert.
Die sechs Kinderbetten und der Erwachsenenbereich der Notaufnahme waren total überbelegt, sodass viele auf den harten Holzbänken im Liegen oder Sitzen schlafen mussten, während sie am Tropf hingen. In den sechs Kinderbetten schliefen 12 Leute, da Mütter, Eltern oder Geschwister bei den Kindern schliefen. Ein junger Mann teilte sich sein Bett mit zwei Brüdern oder Freunden, dabei hing der Eine meist halb raus. So hätte ich nie schlafen können. Essen und Klopapier musste mitgebracht werden, was aber von allen (außer uns) gewusst wurde, da es offensichtlich generell so ist. Für den Fall waren wir nun nicht ausgerüstet, aber die junge nette Frau und ihr Mann (Grettel und Juan Carlos) nahmen uns unter ihre Fittche und besorgten Essen (Wir hatten ja nur gefrühstück, Romy durfte wegen der evtl. OP leider nichts essen! ), Wasser und sogar eine Rolle Klopapier. Er dolmetschte auch etwas auf Englisch bei zwei Arztgesprächen, da alle vom Personal nur Spanisch sprachen. Übrigens tippte der Arzt anhand der Laborwerte sowie der Schmerzkurve und des fehlenden Fiebers auf eine Blasenentzündung, ließ Romy eine Dosis Antibiotika verabreichen und über Nacht zur Beobachtung da.
Am nächsten Morgen hatte sie jedoch leichtes Fieber. Allerdings wäre dies wahrscheinlich fast übersehen worden. Die wortkarge Schwester stellte nach der Messung von 37°C unter dem Arm fest "Kein Fieber", im Weggehen dahingemurmelt. Zum Glück verstand ich genug Spanisch und wusste außerdem, dass man ca. 0,5°C dazuaddieren muss und morgens die Temperatur niedriger ist. Ich hechtete also hinter ihr her und erklärte ihr, dass die Temperatur morgens niedriger sein müsse. Sie glotzte mich nur sekundenlang emotionslos an und sagte im Weggehen dann "Si!" In dem Stil verliefen die meisten Gespräche mit dem Personal.
Die diensthabende Ärztin war zum Glück jedoch auf Zack. Sie stellte bald darauf aufgrund des Tastbefundes sofort doch eine Blinddarmentzündung fest. Inzwischen hatte Romy auch glasige Augen und war deutlich warm. 4 Stunden später, nach einer ewigen Warterei aufgrund mehrerer Notfälle bei Schwangeren, lag Romy dann endlich unter dem Messer. Es hieß erst, die OP sei in 20 Minuten, und es sagte uns keiner Bescheid, dass es sich verzögert. Das Personal besitzt eine stoische Ruhe, zum einen wohl, da das Gesundheitswesen staatlich ist und Dienst nach Vorschrift gemacht wird. Zum anderen ist es die Mentalität der Einwohner Zentralamerikas. Die Leute haben eine unglaubliche Gelassenheit und warten mit einer Affengeduld. Mitunter ist es auch anstrengend. Man darf z.B. nie hungrig ins Restaurant gehen, da man (bis auf seltene Ausnahmen) mindestens eine Stunde einkalkulieren muss vom Zeitpunkt der Bestellung bis das Essen auf dem Tisch steht. Meistens ist der Erste dann schon mit dem Essen fertig, bis der Letzte anfängt, da auch das Timing der Köche oft nicht so gut ist.
Wir hatten auch die Option, die OP in Managua machen zu lassen (per Taxi hin), scheuten aber den Zeitverlust aufgrund des drohenden Blinddarmdurchbruchs und wussten außerdem nicht, ob die
Zustände dort wirklich besser gewesen wären, nur weil es die Hauptstadt ist.
Romy war sehr tapfer und hatte keine Angst vor der OP. Sie hatte nur Hunger und Durst. Kurz vor OP-Start trafen Nils und die Kinder ein. In San Juan del Sur hatten sie die Zelte abgebrochen, um
nach Rivas zu ziehen und waren per Bus angereist. Nachdem Romy aus der Narkose aufgewacht war, begaben sie sich auf Hostelsuche und hatten sofort Glück.
Wir hingehen bezogen in der Kinderabteilung in einem Achtbettzimmer das letzte Bett. Es war ein großer, schedderiger Raum mit Betten entlang der Wände, die im gleichen Zustand waren wie die der
Notaufnahme, und Gardinen aus Bettlaken vor den Fenstern. Trotz der Belegung mit acht Kindern und Müttern war es hier ruhiger als in der Notaufnahme, wo ja auch nachts gearbeitet wurde, Telefone
klingelten, Sachen umfielen, gehämmert wurde etc. Zur Nacht wurden sogar zwei Betten frei. Jedoch schien keiner abends schlafen zu wollen, und es waren sogar Omas und Väter zu Besuch, als wir uns
gegen halb neun schlafen legten, da wir von der vorigen Nacht mit kaum Schlaf sehr gerädert waren. Mit Schlafbrille und Ohropax ging es. Nach einer nächtlichen Störung durch die Schwester, die
Romy über den Zugang Schmerzmittel verabreichte, wachte ich um viertel vor fünf wiederum deshalb auf. Ich war irritiert, denn draußen war es noch stockdunkel, aber hier steppte der Bär! Bei
vollem Licht bekam ein Baby seinen Brei, ein Mädchen im Rollstuhl bekam Zöpfe geflochten, Mütter unterhielten sich, eine telefonierte und eine hörte Musik auf dem Handy. Ich guckte mehrfach auf
die Uhr mit deutscher Zeit und rechnete nach, weil ich es nicht glauben konnte. Wann schliefen die alle, dachte ich. Na ja, natürlich vormittags! Nach einer Dusche (kalt und aus einem Rohr ohne
Duschkopf) sowie neuer Kleidung seit 48 Stunden ging es mir wieder besser, denn in der Notaufnahme war nur eine Katzenwäsche möglich gewesen.
Bei der Visite erfuhren wir, dass wir heute nach Hause gehen könnten, denn Romy ging seit dem Vorabend schon wieder selbst zum Bad und es ging ihr gut.
Als Nils und die Kinder gegen halb elf mit der Romy versprochenen Pizza auftauchten, waren sie sehr überrascht, dass wir gleich mitkommen würden, da sie meine SMS nicht gelesen hatten. Romy
machte sich gleich über die Pizza her, schaffte aber nur ein Viertel. Anschließend wollten wir gehen, mussten aber noch ewig darauf warten, dass eine Schwester den Entlassungsbericht neu von Hand
abschreibt, weil statt "Straub" "Sturt s" drauf stand. Von vornherein hatte das Personal Probleme mit diesem Namen.
Aus der Krankenhausapotheke hinter einem Minifenster wie am Bahnschalter, die mit zerbeulten riesigen gestapelten Pappkartons vollstand, holten wir noch per Rezept 15 Ibuprofen 400 und nahmen
anschließend zwei Fahrradtaxis zum Hostel - ein Krankentransport der besonderen Art!
Dem Fahrer schärfte ich ein, vorsichtig zu fahren, da sie gestern operiert sei, und er gab sich wirklich Mühe, trotzdem ruckelte es etwas.
Der Hostelbesitzerin erklärte ich, dass wir nun zu fünft seien, da wir ais dem Krankenhaus kämen, und wir einfach mit ins Zimmer zögen. Sie wollte uns trotzdem ein Doppelzimmer dazu geben, und
ich dachte, sie fände es einfach zu beengt. Als wir weiterhin auf dem einen Zimmer mit zwei Doppelbetten bestanden, ging ihr wohl ein Licht auf und sie fragte, ob das alles meine Kinder seien.
Ich bestätigte es mit " Sí, somos una família" ("Ja, wir sind eine Familie") Obwohl es doch recht eindeutig ausgedrückt war, vergewisserte sie sich nochmal mithilfe des Googleübersetzers und
wirkte anschließend sehr erleichtert. Als ob Nils hier eine fremde Frau mit Kind anschleppt... Wir bekamen nun sogar noch ein Zustellbett.
Nachmittags kam Juan Carlos, der nette Mann aus der Notaufnahme, der gedolmetscht und mir Essen besorgt hatte, im Hostel vorbei und lud uns zum Abendessen zu sich ein. Anschließend nahm er mich
mit zu seinem Geschäft zwei Blocks weiter, wo seine Frau Grettel saß. Kurz darauf begleitete sie mich wieder zum Hostel und gab mir warmen selbstgemachten Milchreis mit Zimt mit, der eine
regionale Spezialität ist. Es ist wirklich unglaublich, wie hilfsbereit und gastfreundlich viele Menschen in Zentralamerika sind! Das Essen im Krankenhaus wollte Juan Carlos sich kategorisch
nicht bezahlen lassen und meinte nur, ich solle Gott dafür danken. Auch gerade zuvor von uns abgeblitzte Taxifahrer erkundigen sich oft sofort darauf, wie sie uns mit den Busverbindungen
weiterhelfen können.
Abends holte Juan Carlos uns mit seinem riesigen neuen Pick-Up vom Hotel ab. Sein Haus liegt am Stadtrand von Rivas und ist sehr schick. Die Veranda und Fenster sind vergittert und drinnen wohnen
sie etwas beengter, als es in Deutschland in noblen Häusern üblich ist. Die Kinder teilen sich ein Zimmer, das von den beiden Doppelbetten fast ausgefüllt ist. Die Oma wohnt in einem Zimmer, für
alle incl. der Gäste gibt es nur ein Bad im Haus. Spielzeug wird im Kinder-, Wohn- und Elternschlafzimmer verteilt aufbewahrt.
Es gab Gallopinto zu essen, Reis mit kleinem Kidneybohnen, ein fester Bestandteil jedes Frühstücks und Abendessens in Nicaragua. Dazu fetaartigen Käse, Tortillas (Maisfladen) und Kochbananen,
alles auch Teil des "Nica-Frühstücks". Außerdem Chicharron (Schweinefleisch aus der Rippe) sowie eine weitere Spezialität, das aussah wie runde schwarze Reiswaffeln: Reis mit Schweineblut. Als
wir die Farbe sahen, hatten Nils und ich es schon geahnt. Wir mochten nicht unhöflich sein und irgendwelche vegetarischen Ansprüche äußern, also aßen wir einfach alles, und es schmeckte sehr gut.
Die Reis-Blut-Taler waren sehr würzig, Ian mochte seinen dritten jedoch auf einmal nicht mehr, nachdem er erfahren hatte, was er gerade isst...
Dank Googleübersetzer gelang uns den Abend eine recht gute Unterhaltung, Romy spielte mit der sechsjährigen Tochter, glücklich, endlich wieder ein Kind und Spielzeug zum Spielen zu haben, und Ian spielte mit dem zwölfjährigen Sohn der Familie Spiele auf dem Handy. Gegen 21 Uhr brachte uns Juan Carlos ins Hostel zurück, da Romy und ich noch etwas Schlaf nachzuholen hatten.
Den Donnerstag verbrachten wir mit Romy auf dem Zimmer. Nur morgens und abends ging Romy mit uns einige Straßen durch Rivas zum Essen. Sie ging etwas vornübergebeugt wie eine alte Frau und bewegte sich vorsichtig, aber bewältigte tapfer die Strecke. Abends im Restaurant erkannten wir die Ärztin aus dem Centro del Salud in San Juan del Sur, die im Notarztwagen mitgefahren war, am Nebentisch. Sie saß mit dem Rücken zu uns und sah uns nicht. Als wir gerade gehen wollten, stand auf einmal die Ärztin aus Rivas vor uns, die die Diagnose gestellt, Romy operiert und auch entlassen hatte. Sie wirkte erfreut und bemerkte auf Spanisch, dass Romy ja erstaunlich gerade stünde. Ich scherzte rum, sie ginge wie eine alte Frau, aber es ginge ihr gut und bedankte mich. So langsam bringe ich immer häufiger den einen oder anderen flüssigen und hoffentlich auch korrekten Satz auf Spanisch heraus.