Am Freitag (27.10.) mussten wir schon um 4:30 Uhr den Bus nach El Salvador nehmen. Die Busfahrt halb um den Lago de Atitlán herum mitten in der Nacht war ein echtes Abenteuer, denn die
unbeleuchtete, z.T. sogar unbefestigte Straße war, asphaltiert oder nicht, voll tiefer Schlaglöcher, sodass an Schlafen nicht zu denken war. In Antigua wechselten wir den Shuttlebus, unsere
Rucksäcke wurden aufs Dach geschnallt (!), wir konnten unserem alten Hostel nochmal zuwinken, und dann fuhren wir sechs Stunden lang ohne Klimaanlage nach Playa El Tunco, DEM Bade- und Surferort
in El Salvador. Als wir die Höhenlage verließen, wurde es deshalb recht warm und stickig im mit 14 Personen voll besetzten Bus.
Am Grenzübergang ging alles problemlos vonstatten und uns fiel auf, dass die Frauen ab hier ganz andere Kleidung trugen als in Guatemala mit ihren indigenen Trachten. Hier sehen sie aus wie
Latino-US-Amerikanerinnen, wohlgenährt in kurzen Shorts und T-Shirts, sodass wir hier problemlos unsere Sommeroutfits tragen können. In Guatemala City, Antigua und San Marcos hielten wir uns
etwas bedeckter, um nicht mehr aufzufallen als sowieso schon.
Wir haben ein modernes und sauberes Hotel beziehen können (auch mal sehr angenehm) und haben sofort den nahen Strand erkundet. Leider voller großer runder Steine über dem schwarzen Sand und einem
kraftvollen Sog raus aufs Meer, der sogar die Steine geräuschvoll ins Rollen bringt, aber tollen Wellen und warmem Wasser. So hopsten wir vorne etwas im Wasser rum, und Romy war natürlich nicht
rauszukriegen.
Am nächsten Tag (Samstag) schüttete es leider ausdauernd bis in den Nachmittag hinein mit kurzen Pausen, sodass wir die meiste Zeit auf dem Zimmer oder kartenspielend auf der überdachten Terrasse verbrachten. Romy, die Wasserratte, nutzte eine Regenpause, um den kleinen Pool unseres Hostels anzutesten und Saltos reinzumachen.
Heute, bei schönstem Wetter, liehen sich Nils und Ian sofort voll Tatendrang ein Surfboard für Anfänger, um mithilfe eines zuvor geschauten Youtube-Videos das Surfen zu üben. Am Strand stellten wir jedoch fest, dass die Wellen heute zu stark waren. Mithilfe eines hilfsbereiten Einheimischen versuchten sie zunächst trotzdem zu dritt, Ian irgendwie aufs Brett zu kriegen, sie kamen jedoch nicht übers Paddeln hinaus und waren schnell ziemlich geschafft. Auf dem Rückweg gönnten wir uns dafür an einem Straßencafé zwei Kokosnüsse (erst mit Strohhalm austrinken, dann das weiche Fruchtfleisch herauslöffeln).
Später fuhren wir per Bus für 1$ (für alle!) ins nahe zwielichtige Küstenstädtchen La Libertad, besichtigten dort einen Fischmarkt an einem Pier und aßen anschließend in einem riesengroßen, offenen, lauten und wuseligen Restaurant Fisch. Dort wurden wir fast im Minutentakt von Verkäufern (auch einem ca. 5jährigen Jungen mit Nüssen) angesprochen oder von Combos mit lauter Musik beschallt.
Morgen wollen wir uns ins Landesinnere aufmachen, u.a. da der steinige Strand uns nicht so gefällt.